Unangekündigte Protestaktion bei den Filmfestspielen von Cannes: Am Freitag (20. Mai) fand die Premiere des neuen Films „Three Thousand Years of Longing“ mit Idris Elba (49) und Tilda Swinton (61) statt. Auf dem roten Teppich der Veranstaltung kam es zu einem Zwischenfall. Eine Demonstrantin lief oberkörperfrei in die Menge. Auf ihrer Brust war die ukrainische Flagge zu erkennen, auf der geschrieben stand: „Hört auf, uns zu vergewaltigen.“ Dazu trug die Unbekannte eine mit blutroter Farbe verschmierte Unterhose.
Lange dauerte die Aktion allerdings nicht an. Die Demonstrantin wurde bereits nach kurzer Zeit von der Security weggeführt. Mit ihrer Botschaft wollte die Frau vermutlich auf Berichte aufmerksam machen, in denen es um sexuelle Übergriffe russischer Soldaten gegenüber ukrainischen Frauen geht.
Menschenrechtsorganisationen hatten zuvor davon gesprochen, dass die russische Armee Vergewaltigungen in der Ukraine als „Kriegswaffe“ einsetzt.
Präsident Selenskyj spricht vor Cannes-Gästen
Angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine beschlossen die Veranstalter der Filmfestspiele, russische Delegationen in diesem Jahr von der Veranstaltung auszuschließen. Am Dienstag (17. Mai) wurde der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) per Video zugeschaltet und sorgte für tosenden Applaus bei den Anwesenden der Festspiele. „Wir werden weiterkämpfen. Wir haben keine andere Wahl, als weiterhin für unsere Freiheit zu kämpfen“, soll der 44-Jährige laut „Variety“ gesagt haben.