Die Kinder-Animationsserie „Karmas Welt“ startet am heutigen Donnerstag (10. März) in die zweite Staffel. Die Serie von Chris Bridges, besser bekannt als Rapper Ludacris (44), behandelt reale Themen wie Body Positivity, Selbstbewusstsein, Diskriminierung, Freundschaft und Familie. „Karmas Welt“ begleitet die zehnjährige Karma, eine aufstrebende Musikerin und Rapperin mit großem Talent. In der Serie stößt sie immer wieder auf Herausforderungen, die sie durch die Tipps ihrer Eltern und Freunde löst. Die Protagonistin ist nach Ludacris‘ Tochter Karma Bridges (20) benannt und behandelt Situationen, die ihr selbst als Kind widerfahren sind.
Der Rapper selbst ist mächtig stolz auf das Projekt. Die erste Staffel erreichte nach Erscheinen die Top-10-Liste der Kids-Charts auf Netflix. In Staffel zwei hat der Musiker seine Tochter mehr eingebunden. „Es ist toll, sie einzubeziehen“, freut er sich im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. Im Gespräch verriet der Rapper außerdem, welche Veränderungen er mit seiner Serie bewirken will und wie sein eigener Erziehungsstil ist.
„Karmas Welt“ ist ein großer Erfolg. Es gibt ein Buch, einen Soundtrack, die Serie – und bald auch eine Puppe? Worauf können sich Fans obendrein freuen?
Chris „Ludacris“ Bridges: Ja, es wird eine Puppe geben – allerdings erst einmal in den USA, Kanada und in Großbritannien. Was Deutschland betrifft, hatte ich immer sehr viel Respekt, da es sehr viele wahre Hip-Hop-Fans dort gibt. Deutsche sind wirklich kulturbegeistert. Wenn es also um „Karmas Welt“ auf Netflix geht, ist Deutschland das wichtigste Land, um es zu einem Erfolg zu machen. Wir sprechen Themen wie Body Positvity und Leadership an. Zudem geht es um das Bewusstsein, dass man es nicht allen recht machen kann. Bei dem Projekt geht es um Inklusion und darum, dass wir kreativ bleiben. Ich könnte nicht stolzer darauf sein, dies wieder mit der Welt zu teilen.
War Ihre Tochter an Staffel 2 stärker beteiligt als an der ersten?
Bridges: Ja, aber die Schule ist immer noch ihre Priorität. Sie wird auf jeden Fall in alle Aspekte einbezogen. Ich bespreche mich mit ihr, lasse sie drüber schauen und höre mir ihre Meinung zu bestimmten Dingen an. Es ist toll, sie einzubeziehen. Vor allem, wenn es sich um ein Vermächtnis nicht nur für unsere Familie, sondern für alle Familien auf der ganzen Welt handelt.
Hat die Serie die Vater-Tochter-Beziehung zwischen Ihnen und Karma verändert?
Bridges: Nein, aber es hat die Vater-Tochter-Beziehung zwischen meinen anderen Töchtern verändert. Sie fragen sich, wo ihre Netflix-Show bleibt. (lacht)
Kommt da vielleicht bald mehr?
Bridges: Mal schauen. Wenn jeder in Deutschland die zweite Staffel von „Karmas Welt“ unterstützt, dann wird es mehr geben. Das garantiere ich!
Musik ist ein wichtiger Bestandteil der Serie. Wie wichtig ist Musik für Sie und Ihre Tochter, um sich auszudrücken?
Bridges: Musik ist die universelle Sprache der Liebe. Deshalb war es für uns sehr einfach, uns auszudrücken. Es ist so toll, das zu machen, was man liebt, und gleichzeitig zu versuchen, den Rest der Welt und die neue Generation zu motivieren und zu bereichern. Wie könnte ich das besser tun, als mit meinen eigenen Töchtern?
In den USA ist der März der Monat der Frauengeschichte. Wie ermutigen Sie als Mann und Vater Ihre Töchter, sich als junge Mädchen / junge Frauen zu akzeptieren?
Bridges: Ich versuche, ihnen beizubringen, ihre Einzigartigkeit zu akzeptieren, denn jeder von ihnen ist auf seine eigene Weise außergewöhnlich. Sie haben alle bestimmte Talente und ich möchte, dass sie diese so gut wie möglich annehmen, damit sie verstehen, wie individuell sie sind. So können sie selbstbewusst damit umgehen, wer sie sind.
Vieles hat sich verändert – Prominente sprechen offener über Rassismus, Ängste, ihr Körperbild, sozialen Druck. Wie möchten Sie mit „Karmas Welt“ zu diesem Wandel beitragen?
Bridges: Wir haben eine ganze Folge dazu in Staffel 2. Darin geht es um Körperbewusstsein und darum, dass es verschiedene Körpertypen gibt und wie man sich gegenseitig feiern kann. Das sind die Themen, die die Welt beschäftigen und deshalb lieben die Leute auch die Serie. Ich möchte, dass „Karmas Welt“ größer wird, als Ludacris es je war. Das ist das Ziel und wir sind auf dem richtigen Weg.
Soziale Medien spielen heutzutage eine große Rolle in jedermanns Leben – fühlen Sie sich als Eltern für die Kontrolle des Social-Media-Konsums Ihrer Kinder verantwortlich?
Bridges: Am besten kann ich es so ausdrücken: Ich versuche selbst, die Veränderung zu sein, die ich in der Welt sehen möchte. Deshalb habe ich eine Serie ins Leben gerufen, die mehr Positivität verbreitet und Kindern die Möglichkeit gibt, etwas zu sehen, das sie mehr bereichert als etwas anderes, das sie vielleicht gerade anschauen.
Viele Eltern sind mit dem Problem konfrontiert, dass ihre Kinder gemobbt werden. Auch in „Karmas Welt“ wird das Thema angesprochen. Fühlt man sich als Eltern manchmal dafür verantwortlich?
Bridges: Nein. Nicht alle Menschen sind gleich. Was ich also zu predigen versuche, ist, dass jeder die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede der anderen schätzen sollte. Wenn sie auf Schwierigkeiten stoßen, wenn sie Probleme haben mit diesen Schwierigkeiten umzugehen, und wenn sie nicht wissen, wie sie mit anderen Menschen umgehen sollen, dann ist das in Ordnung. Jeder wird auf irgendwelche Probleme und Widerstände stoßen. Aber es geht darum, den Kindern beizubringen, wie man damit umgeht und wie man mit Liebe erzieht und das auch weiter fortführt. Wir sollten uns kopfüber in jede Herausforderung stürzen, der wir begegnen. Sie sind für jedes Kind unvermeidlich. Deshalb ist „Karmas Welt“ so eine großartige Serie – sie stellt solche Situationen dar.
Wie bleiben Sie selbst positiv in einer Welt voller Negativität und Hass? Wie bringen Sie das ihren Kindern bei?
Bridges: Ich sage ihnen, dass sie das, was sie in die Welt setzen, auch zurückbekommen. Jedes Mal, wenn sie liebevoll miteinander umgehen, sich ergänzen können und versuchen, etwas für andere Menschen zu tun, zeigt das, dass wir auf dieser Erde genau dafür da sind, um das zu tun. Es geht darum, etwas zurückzugeben und zu wissen, dass wir alle in irgendeiner Form miteinander verbunden sind. Es geht immer um Liebe, nicht um Krieg. Liebe ist die Antwort.
Wie definieren Sie Ihre Rollen als Eltern? Wie unterscheidet sich der Erziehungsstil Ihrer Frau von Ihrem?
Bridges: Man muss den Spagat schaffen, ihr bester Freund und ihr Elternteil zu sein. Man sollte wissen, wann man bestimmte Dinge tun muss. Das Wichtigste ist, dass die Kinder mit einem reden und keine Angst haben, ihre Gefühle mitzuteilen.
Was ist ihrer Meinung nach das Wichtigste bei der Kindererziehung?
Bridges: Für mich ist das Wichtigste an der Erziehung die Liebe. Liebe und Kommunikation. Das ist das Wichtigste, was man seinen Kindern geben kann. Man sollte dafür sorgen, dass man viel Zeit mit seinen Kindern verbringt. Es geht nicht unbedingt darum, wie viel Zeit man verbringt. Es geht um die Qualität der Zeit. Wir alle müssen arbeiten, wir alle müssen bestimmte Dinge tun, aber wir sollten dafür sorgen, dass Zeit mit den Kindern verbracht wird. Besonders in der Welt, in der wir heute leben.