Am Dienstag sind die Eröffnungsreden der Verteidigung und Anklage im Fall von Danny Masterson (46) gehalten worden. Drei Frauen werfen dem ehemaligen „Die wilden Siebziger“-Darsteller Vergewaltigung vor.
Die angeblichen Vorfälle sollen sich zwischen 2001 und 2003 zugetragen haben, alle im Haus des Schauspielers. Wenn Masterson schuldig gesprochen wird, drohen ihm bis zu 45 Jahre Haft. Masterson hatte die Vorwürfe gegen ihn im vorigen Jahr zurückgewiesen und auf „nicht schuldig“ plädiert.
Eröffnungsrede von über zwei Stunden
Der stellvertretende Bezirksstaatsanwalt Reinhold Müller legte die Anschuldigungen der drei Frauen in einer über zweistündigen Eröffnungsrede detailliert dar. Das angebliche Opfer mit den Initialen J.B. soll demnach zweimal von Masterson vergewaltigt worden sein. Beim angeblichen zweiten Mal, das nun vor Gericht verhandelt wird, soll er ihr einen Drink serviert haben, von dem sie sich, so Müller, schon nach einem halben Glas „sehr desorientiert“ gefühlt habe, übergeben musste und in Ohnmacht gefallen sei.
Als sie wieder aufgewacht sei, hätte Masterson sie bereits penetriert, so Müller weiter. Als sie sich wehren wollte, soll er ihr ein Kissen auf das Gesicht gedrückt haben, wovon sie wieder in Ohnmacht gefallen sei. J.B. behauptet laut Müller auch, Masterson habe zudem eine Waffe gezogen und ihr gedroht, sich nicht zu bewegen oder irgendjemandem von dem Vorfall zu erzählen.
Eine ähnliche Geschichte soll laut Eröffnungsrede eine Frau mit den Initialen N.T. erlebt haben. Wie J.B. war auch sie demnach zu Besuch in Mastersons Haus. Auch sie habe sich nach einigen Drinks krank gefühlt und sich übergeben müssen. Sie habe Masterson klar gesagt, „Ich möchte das nicht tun“, trotzdem soll der Schauspieler sie angeblich mehrmals vergewaltigt haben.
Ein weiteres angebliches Opfer ist ein Model namens C.B., die fünf bis sechs Jahre mit Masterson zusammen gewesen sein soll. Mehrmals soll der Schauspieler angefangen haben, sie zu penetrieren, während sie geschlafen habe. Als sie sich gewehrt habe, soll er ihre Arme hinter ihrem Rücken festgehalten und an ihren Haaren gezogen haben. Zudem soll er sie währenddessen geschlagen, bespuckt und beschimpft haben.
Nach Müller sprach Mastersons Anwalt Philip Cohen und behauptete, es gebe Widersprüche in den Geschichten der Frauen. Er sagte, dass es einfach um „drei Nächte mit drei Frauen vor 20 Jahren geht“. Weiter ginge es darum, ob es zweifelsfreie Beweise gäbe, die beweisen könnten, dass Masteron diese Frauen vergewaltigt habe.
Masterson mit ganzer Familie im Gerichtssaal
Masterson soll den Plädoyers mit im Schoß gefalteten Händen ruhig zugehört haben, wie „People“ berichtet. Er hatte viel Unterstützung im Gerichtssaal. Hinter ihm saßen zwei Familienreihen, darunter seine beiden Brüder Christopher und Jordan, Mutter Carol, Schwester Alanna und Frau Bijou Phillips (42).
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Masterson mit Vorwürfen dieser Art konfrontiert sieht. Viele der Vorwürfe waren erstmals bereits im März 2017 aufgetaucht. Im selben Jahr hatte noch eine vierte Frau Masterson beschuldigt, sie Anfang der 2000er Jahre vergewaltigt zu haben. Gegen Masterson war 2020 offizielle Anklage erhoben worden.