„Concordia – Tödliche Utopie“: ZDF-Serie mit großen Visionen

„Concordia – Tödliche Utopie“: ZDF-Serie mit großen Visionen

Wohl niemand verbindet die totale Überwachung durch den Staat mit etwas Positivem. Doch was wäre, wenn diese Überwachung allein dem Wohle der Gesellschaft dienen würde? Wenn durch die gesammelten Daten Kriminalität und sogar gefährlichen Krankheiten vorgebeugt werden könnte? Genau diesem Gedankenspiel widmet sich die ZDF-Serie „Concordia – Tödliche Utopie“, die ab dem 14. September in der Mediathek abrufbar ist.

Darum geht es in „Concordia – Tödliche Utopie“

Wer in der schwedischen Stadt Concordia wohnt, lebt mit Kameras in jedem Lebensbereich und der ständigen Überwachung durch eine Künstliche Intelligenz (KI). Selbst Vitalfunktionen wie Herzfrequenzen und Puls stehen unter Beobachtung, jegliche Regung in der Mimik wird von der KI registriert und ausgewertet. Die Bevölkerung ist damit nicht nur einverstanden, sondern findet das sogar gut.

Die Idee zu diesem utopischen Gesellschaftskonzept stammt von Juliane Ericksen, gespielt von Christiane Paul (50). Sie hat die Stadt vor 20 Jahren gegründet. Nun steht sogar die Expansion nach Deutschland bevor. Doch genau jetzt wirft ein Mordfall unmittelbar vor der Stadtgrenze Concordias einen düsteren Schatten auf die Utopie. Noch schlimmer: Offenbar ist es möglich, die KI zu hacken und so Zugriff auf die riesige Masse an hochsensiblen Daten der Concordianer zu erlangen.

Science-Fiction, Dystopie oder Krimi – Das erwartet die Zuschauer

Die sechsteilige Dramaserie zeigt eine Utopie, ohne dabei dystopisch zu sein. Denn anders als in gängigen dystopischen Werken gibt es keine Unterdrückung. Christiane Paul mimt als Kopf der Stadt Concordia keinesfalls eine machtbesessene Diktatorin, wie man es bei einer Dystopie erwarten würde. Die Figur Juliane Ericksen ist vielmehr eine Frau mit großen Träumen und Visionen von einer besseren Welt und davon überzeugt, dass fortschrittliche Technologie für das Gute eingesetzt werden kann. Die Handlung der Serie ist aber auch keine Zukunftsvision, denn sie spielt in der Gegenwart, zu einem Zeitpunkt, an dem die Stadt Concordia schon ihr 20-jähriges Bestehen feiert. „Die Technologie, die sie möglich macht, existiert bereits heute“, betont der ausführende Produzent Frank Doelger, der schon an der Produktion von „Der Schwarm“ (2023) und „Game of Thrones“ (2011-2019) beteiligt war.

„Concordia – Tödliche Utopie“ weist zunächst Elemente eines Krimis auf. Zu Beginn der Serie stehen die Ermittlungen rund um den Mord an einem Einwohner Concordias im Fokus. Dabei zeigt sich, welch hohen Stellenwert etwa der Datenschutz in der Stadt hat. So geraten die Persönlichkeitsrechte des Opfers und die Aufklärung des Mordes in Konflikt. Vor allem dann, wenn die Frage auftaucht, wie das alles mit der absoluten Transparenz vereinbar ist, die Concordia verspricht.

Die Handlung entwickelt sich schnell zum Thriller. Eine mysteriöse Aktivistengruppe gerät in den Fokus und lang gehegte Geheimnisse treten nach und nach aus dem Schatten Concordias. Und wo ist die KI?

Die Künstliche Intelligenz in Concordia

Rund um das Serien-Highlight bietet das ZDF ein Rahmenprogramm, das sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz beschäftigt. In „Concordia – Tödliche Utopie“ spielt sie hingegen eine eher untergeordnete Rolle. Es wird zwar mehrfach erwähnt, dass eine KI die Stadt überwacht und Auffälligkeiten entdeckt, woraufhin eine Warnung abgegeben wird. Wie das Leben in Concordia für die Einwohnerinnen und Einwohner mit der KI wirklich aussieht, wird hingegen kaum gezeigt. Stattdessen beginnt jede Folge mit Interviews, die an eine Dokumentation erinnern, in denen Menschen die vermeintlichen Vorzüge an einem Leben unter ständiger Beobachtung schildern.

Die Zuschauerinnen und Zuschauer erleben Concordia mit Thea Ryan, gespielt von Ruth Bradley (37), die nach dem Mord als Krisenmanagerin in die Stadt gerufen wird. Zusammen mit Isabelle Larsson, gespielt von Nanna Blondell (38), ist sie mit der internen Ermittlung in dem Fall betraut. Blondell dürfte einigen durch ihre Rolle in „House of the Dragon“ (seit 2022) bekannt sein. Ihre Rolle in „Concordia – Tödliche Utopie“ bietet in der ZDF-Serie noch den größten emotionalen Anker.

Die KI wie auch die Utopie rücken letztendlich in den Hintergrund einer Kulisse für einen politischen Thriller. Als solcher ist die Serie durchaus sehenswert und kann ihre Zuschauerinnen und Zuschauer nicht zuletzt dank clever gesetzter Cliffhanger bei der Stange halten. Die TV-Ausstrahlung im ZDF folgt am 20. und 21. Oktober mit je drei Folgen ab 22:15 Uhr.

(sv/spot)

Bild: Christiane Paul als Visionärin Juliane Ericksen in der ZDF-Serie „Concordia – Tödliche Utopie“. / Quelle: ZDF/Stefano Delìa/Intaglio Films GmbH

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