„Bestatterin“: Anna Fischers interessante These zum Lokalkrimi-Hype

„Bestatterin“: Anna Fischers interessante These zum Lokalkrimi-Hype

Mit „Zweieinhalb Tote“ (30.3., 20:125 Uhr, das Erste) steht der dritte Film der sehenswerten Lokalkrimireihe „Die Bestatterin“ (seit 2019) mit der Berliner Schauspielerin Anna Fischer (36, Harz-Krimireihe „Harter Brocken“) in der Titelrolle auf dem Programm.

Auf der Fahrt zu einem Junggesellenabschied verunglücken zwei junge Männer aus Hepperlingen in ihrem Auto tödlich und stürzen in einen Fluss. Ihre Leichen werden geborgen und Bestatterin Lisa Taubenbaum (Fischer) anvertraut. Die beiden hatten gemeinsam mit Mario, dem Eigentümer des Wagens, gefeiert. Aber wo ist Mario? Von ihm fehlt jede Spur. Marios Ehefrau weiß nicht, ob sie hoffen oder bangen soll. Lisa, die in der Schulzeit mit Mario liiert war, ist überzeugt, dass er noch lebt. Sie macht den ermittelnden Kommissar Thomas Zellinger (Christoph Letkowski, 40), mit dem sie auch eine unverbindliche Beziehung führt, auf Ungereimtheiten aufmerksam. Darüber geraten die beiden in Streit…

Der vierte Film ist laut Sender bereits ist in Arbeit. Wie die Hauptdarstellerin sich den Erfolg von Krimis mit viel Lokalkolorit erklärt, verrät sie im Interview mit spot on news.

„Die Bestatterin“ ist eine weitere gute Krimireihe mit sehr viel Lokalkolorit. Woher kommt die Begeisterung für Lokalkrimis, was glauben Sie?

Anna Fischer: Es ist die teilnehmende Beobachtung. Es bleibt spannend bis zur letzten Minute. Das Rätselraten um den Täter unterhält. Außerdem ist das Erkennen von Orten und Plätzen ein zusätzlicher Punkt, sich dafür zu begeistern.

Ab wann war das so? Und könnte der Erfolg der Eberhoferkrimis (seit 2013) etwas damit zu tun haben?

Fischer: Meiner Meinung nach als Friedrich Schillers [1759-1805] „Der Verbrecher aus verlorener Ehre“ [Kriminalbericht nach einer wahren Begebenheit über einen Wilderer, der zum Mörder wurde, Red.] erschienen ist 1786. Vermutlich hat er diesen Stein ins Rollen gebracht und die Begeisterung nimmt seitdem kein Abriss. Die Eberhoferkrimis sind ja erst später veröffentlicht worden (lacht). Ich denke aber, soviel ist gewiss, für einige sind sie einfach die Kirsche auf der Sahnetorte.

Wie gefällt es Ihnen in der Region, in der die Krimireihe gedreht wird und was ist Ihr Highlight?

Fischer: Die Schwäbische Alb ist eine faszinierende Region mit Burgen und Schlössern aus dem Mittelalter, die mit einem Birnenschnaps zum Träumen einlädt. Ich mochte es, vor allem Dingen die freundlichen Bewohner. Bei straffer Produktion hat man für Ausflüge und Erkundungen zwar weniger Zeit, aber die Burg „Teck“ war zu jeder Tageszeit und Wetterlage sensationell. Auch der „Uracher“ Wasserfall mit seinen verzweigten Wanderwegen ist äußerst zu empfehlen und dann doch mein Highlight.

Könnten Sie sich vorstellen, dort zu leben?

Fischer: In einer Fantasie, vielleicht. Ick bin Berlinerin.

Verstehen Sie den Dialekt inzwischen oder brauchen Sie noch ein Coaching?

Fischer: Ich verstehe alles, für Sprache habe ich ein gutes Gespür.

Welche weitere, bisher eher unterrepräsentierte Region bräuchte auch mal einen eigenen Krimi?

Fischer: Magdeburg könnte eine Krimireihe gutstehen. Ich finde ganz Sachsen- Anhalt ist unterrepräsentiert. Aber der Ort ist letztendlich egal, spannende Drehbuchstoffe sind wichtig.

Was sind Ihre nächsten Projekte?

Fischer: Ich repräsentiere die Region Harz. Der „Harte Brocken“ geht in die nächste Runde. Und synchronisieren werde ich auch wieder. Zusätzlich bin ich surfen in Bali. Ich schraube und bastele aber auch immer an Songs, bis es irgendwann passt. Ich liebe Musik und werde vermutlich bald etwas veröffentlichen.

(ili/spot)

Bild: Schauspielerin Anna Fischer als Titelfigur Lisa Taubenbaum in „Die Bestatterin: Zweieinhalb Tote“. / Quelle: SWR/Daniel Schmid

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