Am 6. April erscheint auf dem Streamingdienst Netflix mit „Beef“ eines der Highlights des bisherigen Serien-Jahres. Der oscarnominierte „The Walking Dead“-Star Steven Yeun (39) und Comedian Ali Wong (40) liefern sich in der schwarzhumorigen Comedy-Serie einen unerbittlichen Kampf, der mit einer beinahe alltäglichen Konfrontation im Straßenverkehr von Los Angeles seinen Anfang nimmt. Mit zehn circa halbstündigen Episoden lässt sich die neue Netflix-Serie zudem verhältnismäßig rasch anschauen.
Darum geht es in „Beef“
Die erfolgreiche Unternehmerin Amy Lau (Wong) steht kurz vor dem millionenschweren Verkauf ihres Online-Pflanzenhandels. Auch privat scheint Amy mit Ehemann George (Joseph Lee, 35), einem erfolglosen Künstler, und einer kleinen Tochter ein perfektes Familienleben zu führen. Doch an einem besonders kräftezehrenden Tag gerät Amy auf dem Parkplatz eines Baumarkts mit dem erfolglosen Handwerker Danny Cho (Yeun) aneinander.
Die beiden explosiven Streithähne liefern sich eine wilde, hochgefährliche Autoverfolgungsjagd durch die Straßen von Los Angeles, und setzen auch im Anschluss an ihre Raserei alles daran, das Leben des jeweils anderen zu zerstören.
Die Darsteller und ihre Rollen
Die Hauptrollen zweier asiatischer US-Amerikaner übernehmen in „Beef“ der für „Minari“ (2020) oscarnominierte ehemalige „The Walking Dead“-Star Steven Yeun sowie Comedian und Schauspielerin Ali Wong, die unter anderem bereits im Comic-Blockbuster „Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn“ (2020) zu sehen war und mit mehreren Stand-up-Specials auf Netflix vertreten ist.
Auch in den Nebenrollen ist die neue Netflix-Serie der legendären Produktionsfirma A24 prominent besetzt. So spielt etwa Maria Bello („Kindsköpfe“, 55) mit der privilegierten Unternehmerin Jordan die zukünftige Chefin von Hauptfigur Amy, während die unter anderem aus der Netflix-Serie „Emily in Paris“ bekannte Ashley Park (31) die gelangweilte Hausfrau Naomi verkörpert. Darsteller Justin H. Min (33) wirkte zuvor bereits in der Netflix-Serie „The Umbrella Academy“ mit, und spielt in „Beef“ den frommen Kirchengänger Edwin.
Darum ist „Beef“ sehenswert
Der bereits erwähnte Konflikt auf vier Rädern bildet in „Beef“ lediglich den Ausgangspunkt für die weitere Handlung. Showrunner und Serienschöpfer Lee Sung Jin und sein Team erforschen in der Folge die Sichtweise beider Hauptfiguren und zeigen ausführlich deren Leben. So wünscht sich etwa Handwerker Danny nichts sehnlicher, als seinen verarmten koreanischen Einwanderer-Eltern ein Haus zu bauen und anschließend zu schenken, was für ein beruflich strauchelndes Mitglied der Arbeiterklasse in Kalifornien jedoch ein nahezu aussichtsloses Unterfangen darstellt.
Dannys Kontrahentin Amy schwimmt hingegen auf einer beruflichen Welle des Erfolges, doch was sich die Selfmade-Unternehmerin vor allem wünscht, sind mehr Freizeit und weniger Belastung im Job.
So zeigt die neue Netflix-Serie eindringlich den Druck, den sich die beiden nuanciert gezeichneten Hauptfiguren selbst auferlegen – und der von Freunden, Verwandten und besonders der Elterngeneration an sie herangetragen wird. In den besten Momenten von „Beef“ kochen Danny und Amy geradezu über vor Wut, und müssen doch nach Außen hin den Anschein erwecken, als sei alles in Ordnung.
Auch im sogenannten Writer’s Room der Netflix-Serie waren etliche asiatische Amerikaner als Autoren am Werk, wodurch „Beef“ besonders authentisch und lebensnah wirkt. Der Regie-Posten ist daneben mit der japanischen Regisseurin Hikari („Tokyo Vice“), Jake Schreier („Brand New Cherry Flavor“, 41) und Serienschöpfer Lee ebenfalls wunderbar divers besetzt.
(lau/spot)
Bild: Ali Wong durchlebt in „Beef“ den alltäglichen Wahnsinn. / Quelle: Andrew Cooper/Netflix