In dieser Woche feiert die RTL-Serie „Alles was zählt“ ein Jubiläum. 15 Jahre geht die Daily rund um Liebe, Leidenschaft und Intrigen auf dem Eiskunstlauf-Eis bereits auf Sendung. Seit 2009 ist Ania Niedieck (37) in der Hauptrolle der Isabelle Reichenbach mit Unterbrechungen zu sehen. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news spricht die Schauspielerin über die Vorzüge ihrer oft als intrigant geltenden Rolle. Zudem gewährt sie einen Einblick in ihr Leben als Working Mum und verrät, ob sie schon einmal an einen Abschied von der Serie gedacht hat.
Der große „AWZ“-Geburtstag ist da. Was erwartet die Fans in der Jubiläumswoche?
Ania Niedieck: Es wird unfassbar spannend. Ich glaube zum 15-jährigen Jubiläum haben wir uns selbst übertroffen. Es wird so spannend, dramatisch und, und, und. Schaltet ein!
Inwieweit ist Isabelle dabei involviert, welche Herausforderungen warten auf sie?
Niedieck: Sagen wir mal so, Isabelle hat Glück gehabt. Sie war zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Ihre Figur Isabelle ist ganz schön weit weg von Ihrem eigenen Charakter. Was macht Ihnen am meisten an der Figur Spaß?
Niedieck: Wer sagt das? (lacht) Das ist es eben: Isabelle und Ania haben keine gemeinsame Schnittmenge. Deshalb laufe ich auch keine Gefahr mich in der Figur der Isabelle zu verlaufen. Ich weiß, wer ich bin und was ich kann und ich weiß auch ganz genau, wer Isabelle ist und zu was sie im Stande ist. Ich glaube, wir beide sind sehr vielschichtig. Es macht so einen Spaß, zwischen diesen Figuren zu switchen.
Isabelle gilt oft als intrigant und macht sich bei ihren Mitmenschen unbeliebt. Es ist allgemein bekannt, dass Fans gerne mal nicht zwischen Realität und Fiktion unterscheiden können. Welche Reaktionen auf Ihre Figur sind Ihnen in Erinnerung geblieben?
Niedieck: Auf Platz 1: „Du bist ja viel netter als im Fernsehen!“ Seitdem lebe ich getreu nach dem Motto: Ist der Ruf erstmal ruiniert, lebt es sich gänzlich ungeniert. Man hat keine Erwartung an mich als Mensch. Und das macht es „echt“ ganz angenehm.
Wie hat sich Ihre Figur in den Jahren verändert und was konnten Sie von ihr für Ihr eigenes Leben lernen?
Niedieck: Isabelle hat nie den Lebensmut verloren, alles geht schief und Isabelle blickt trotzdem immer nach vorn. Das habe ich mir definitiv von Isabelle abgeguckt. Isabelle ist eine absolute Powerfrau, aber mit einem großen Knall (lacht).
Welche Seite würden Sie gerne von Isabelle noch zeigen?
Niedieck: Jeder, der schon mal „Alles was zählt“ gesehen hat, weiß, dass Isabelle immer für eine Überraschung gut ist. Einer der Gründe, warum ich gerne zur Arbeit gehe. Es wird nicht langweilig.
Die Rolle hat Ihnen auch in einer schwierigen Zeit Ihres Lebens geholfen. Sie haben offen über Ihre Fehlgeburten gesprochen. Wie haben Sie diese Rückschläge verarbeitet und wie war diese Zeit für Sie am Set?
Niedieck: Das war bis jetzt die schrecklichste Zeit in meinem Leben. Unerfüllter Kinderwunsch. Horror. Ich konnte mich hinter meiner Serienfigur so gut verstecken. Dafür werde ich Isabelle aka meinem Job für immer dankbar sein.
Sie sind bereits seit 2009 mit Unterbrechungen dabei. Haben Sie schon einmal an einen endgültigen „AWZ“-Abschied gedacht?
Niedieck: Nein, warum? Warum sollte man mit dem aufhören, was man liebt – beste Serie, beste Rolle, bestes Team. I call it: Jackpot. Absoluter Traumjob.
Sollte doch der endgültige Abschied einmal drohen. Wie müsste für Sie ein Serien-Aus von Isabelle aussehen?
Niedieck: Für Isabelle kommt da nur eines infrage, und zwar das Zeugenschutzprogramm. (lacht)
Wen von Ihren Kollegen würden Sie am meisten vermissen?
Niedieck: Ich vermisse ständig jemanden. Immer hat jemand Urlaub oder man kommt auf die wilde Idee, ein Sabbatical zu nehmen…
Wie würden Sie die „AWZ“-Atmosphäre unter den Schauspielern Außenstehenden beschreiben?
Niedieck: Wenn ich die Truppe von außen betrachten würde, würde ich mir denken: „Ok wow, die sind laut! War das jetzt ernst gemeint?! Ok krass! Dass die sich gut verstehen, das hätte ich nie gedacht.“ Soviel noch einmal dazu, wir spielen alle eine Rolle vor der Kamera.
Gucken Ihre Töchter der Mama schon bei der Arbeit zu, am Set oder vor dem TV?
Niedieck: Es kommt immer mal wieder vor. Aber Corona hat uns zurzeit ja alle im Griff. Aber eigentlich halte ich es wie Lothar Matthäus, eine Spielerfrau hat auf dem Platz nix zu suchen. So gesehen ist meine Spielerfrau meine Familie (lacht).
Wie hat sich Ihre „AWZ“-Arbeit seit Sie Mutter sind verändert?
Niedieck: Rückwirkend kann ich dazu nur eins sagen. Als Working Mum ist man gut organisiert. Das Wissen hätte ich schon gerne vorher gehabt. Manchmal bin ich auf die Freizeit meiner Kollegen neidisch. „Und, was machst du heute so nach Feierabend? Ich weiß nicht!“ Oh, wie ich diese Antwort liebe! (lacht) Ich habe immer einen Plan.