Es gibt offenbar kaum etwas, das dieser Mann nicht schaffen kann, wenn er es wirklich will. Das ist wohl Arnold Schwarzeneggers (75) Lebensmotto. Ob Bodybuilding-Champion, Actionstar oder Politiker: sein Leben und seine Karriere sind facettenreich. Vielleicht, weil er immer wieder aufsteht, egal, welche Hürden es zu überwinden gilt. Nicht umsonst ist er für den Satz „I’ll be back“ aus den „Terminator“-Filmen bekannt. Heute wird er als einer der erfolgreichsten Action-Darsteller und Bodybuilder der Welt gefeiert.
Arnold Alois Schwarzenegger, so sein voller bürgerlicher Name, kam am 30. Juli 1947 in Thal in der österreichischen Steiermark zur Welt. Seine Mutter (1922-1998) war Hausfrau, sein Vater (1907-1972) Gendarm und ehemaliger SA-Haupttruppenführer. Nachdem er die Hauptschule besuchte und seinen Wehrdienst absolvierte, wanderte er 1968 im Alter von 21 Jahren in die USA aus – damals waren seine Englischkenntnisse noch sehr dürftig. Ein späterer Abschluss in Wirtschaftslehre gelang ihm trotzdem.
Arnold Schwarzenegger: Der Sportler
In den USA widmete Schwarzenegger sich einer großen Leidenschaft: dem Sport, speziell dem Bodybuilding. Er fand Gleichgesinnte und knüpfte Kontakte. Das Sportlerherz des damals aufstrebenden Bodybuilders wuchs seit frühester Kindheit. Mit 14 Jahren betrat er erstmals ein Fitnessstudio und entdeckte das Gewichtheben für sich. Sein Vorbild war dabei stets der Schauspieler und Bodybuilder Reg Park (1928-2007).
Nachdem er sich zunächst noch im Gewichtheben mit Konkurrenten gemessen hatte, gewann er mit gerade einmal 19 Jahren den Titel „Mister Universum“ – bis heute ist er der jüngste Gewinner dieses Titels. Der Sieg war sein Durchbruch in der Bodybuilding-Szene. Er strebte den nächsten Meilenstein an: „Mr. Olympia“. 1970 holte er sich in London den begehrten Titel. Abgeschlagen auf dem zweiten Platz: sein Idol Reg Park.
Er war im Bodybuilding-Olymp angekommen und quasi unbesiegbar. Weltweit machte er sich einen Namen und begann durch verschiedene Länder zu touren. 1975 beendete er seine sportliche Karriere, um nur fünf Jahre später ein Comeback zu feiern. Sein letzter Auftritt als Bodybuilder war eine erneute Teilnahme am „Mr. Olympia“-Wettbewerb 1980, bei dem er alle Sportler alt aussehen ließ und siegte. Insgesamt holte der bereits etablierte Bodybuilder sieben „Mr. Olympia“ und fünf „Mr. Universum“-Titel. Ganz ohne etwas Hilfe gelangen ihm die Erfolge jedoch nicht. In Interviews verriet er, früher anabole Steroide konsumiert zu haben.
Arnold Schwarzenegger: Der Schauspieler
Neben dem Sport hatte Arnold Schwarzenegger seit seiner frühesten Jugend ein hohes Interesse an Filmen und Serien. Der Österreicher versuchte zunächst als Arnold Strong in der Filmszene Fuß zu fassen. Seine erste Rolle: Hercules im Film „Hercules in New York“ (1969). Sein österreichischer Akzent war damals allerdings so stark, dass ein Synchronsprecher zu Hilfe eilen und Schwarzenegger nachsynchronisieren musste. 1976 stand er neben Jeff Bridges (72) und Sally Field (75) für „Mr. Universum“ vor der Kamera. Für die Verkörperung eines angehenden Bodybuilders wurde er 1977 mit einem Golden Globe als bester Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet.
Internationale Anerkennung bekam der angehende Schauspieler mit 35 Jahren durch seine Hauptrolle im Film „Conan der Barbar“ (1982). 1984 folgte dann der nächste Meilenstein: „Terminator“. Der Film katapultierte Schwarzenegger und auch den Regisseur James Cameron (67) in den Hollywood-Olymp. Bekannt ist die Rolle des Österreichers vor allem deshalb, weil er im ganzen Film nur 17 Sätze spricht. Um seinem nun erworbenen Ruf als Actionstar zu festigen, spielte er in Filmen wie „Das Phantom – Kommando“ (1985), „Predator“ (1987) und „Running Man“ (1987) mit. Humor bewies er zudem in Streifen wie „Twins – Zwillinge“ (1988) an der Seite von Danny DeVito (77) und „Kindergarten Cop“ (1990). Er gehörte zu dieser Zeit zu den bestbezahlten Schauspielern der Filmbranche. Zudem war sein österreichischer Akzent längst kein Hindernis mehr, sondern ein Markenzeichen geworden.
Nachdem er mit „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ (1991) in einem der umsatzstärksten Filme aller Zeiten (500 Millionen Dollar Einspielergebnis) mitgespielt hatte, folgten weniger erfolgreiche Engagements. Nach dem dritten Teil der „Terminator“-Reihe (2003) beendete Schwarzenegger vorerst seine Schauspielkarriere und widmete sich der Politik. 2010 kehrte er für einen Gastauftritt in „The Expendables“ zurück – ein Gefallen für seinen Kumpel Sylvester Stallone (76). 2015 schlüpfte Schwarzenegger dann zurück in seine Kultrolle als T-800 im vierten „Terminator“-Film. Insgesamt wirkte Schwarzenegger in über 70 Produktionen mit – darunter Filme, Serien, Sprechrollen und Dokus.
Arnold Schwarzenegger: Der Politiker
Die politische Karriere Schwarzeneggers begann bereits in den 1990er Jahren. Damals wurde er von George Bush (1924-2018) zum Vorsitzenden des nationalen Rates für Fitness und Sport ernannt. 2003 trat er schließlich für das Amt des kalifornischen Gouverneurs für die republikanische Partei an. Einer seiner Unterstützer war Multimilliardär Warren Buffett (91). Im November 2003 wurde er als Gouverneur vereidigt, auf sein Gehalt wollte er verzichten, wie er damals ankündigte.
Schwarzeneggers politischer Kurs war streng. Er unterstützte unter anderem die Todesstrafe in den USA. In Österreich kam seine harte Führung nicht gut an und es wurde unter anderem über eine Entziehung seiner österreichischen Staatsbürgerschaft diskutiert. 2006 machte er sich auch in Mexiko nicht beliebt. Wegen seiner verschärften Integrationspolitik wurde er von mexikanischen Politikern als „rassistisch“ bezeichnet.
Schwarzenegger war die Umweltpolitik besonders wichtig. So unterschrieb er eine „Executive Order“ zur Reduzierung der Treibhausgase, wonach die Treibhausgas-Emissionen bis 2010 auf das Niveau von 2000 hätten sinken müssen. Vor allem Autoabgase waren ihm ein Dorn im Auge, weshalb Emissionsobergrenzen festgesetzt wurden. Mit dem „Global Warming Solutions Act“ von 2006 zeigte der Gouverneur, was er für seinen Bundesstaat vorhatte. Schwarzenegger setzte sich für die Förderung erneuerbarer Energien ein und setzte fest, dass kalifornische Stromanbieter bis 2020 satte 33 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen beziehen sollten. 2006 wurde Schwarzenegger für seine zweite Amtszeit wiedergewählt. 2011 wurde er schließlich von Jerry Brown (84), einem Demokraten, abgelöst. Vor und während seiner Amtszeit wurde Schwarzenegger häufig als „Governator“ bezeichnet. 2017 gründete er den Austrian World Summit, eine internationale Klimaschutzkonferenz.
Arnold Schwarzenegger: Die Ikone
Arnold Schwarzenegger verbindet eine lange und tiefe Freundschaft mit Sylvester Stallone. Zusammen mit Bruce Willis (67) und Jackie Chan (68) eröffneten beide 1991 die Burger-Kette „Planet Hollywood“. Von über 100 Filialen existierten 2020 nur noch sieben in drei Ländern. Seit 2016 lebt er beinahe vollständig vegan und hat in einer Kampagne für diesen Lebensstil geworben.
Der Österreicher heiratete 1986 Maria Shriver (66) und bekam mit ihr vier Kinder. Hinzu kommt ein weiterer unehelicher Sohn mit einer damaligen Haushälterin.
Schwarzenegger besitzt eine Ehrendoktorwürde der University of Wisconsin und bekam den Ehrenring des Landes Steiermark und das Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich verliehen. Ob groß oder klein: Arnold Schwarzenegger prägte mehrere Generationen und ist bis heute, ob im Sport oder Film, für viele ein Vorbild.