Angebotswochen: TÜV-Verband warnt vor unsicheren Produkten

Berlin, 28.11.2024 (lifePR) – Black Friday, Cybermonday und Co.: In der Vorweihnachtszeit starten viele Angebotsaktionen. Online-Händler locken dabei mit vermeintlichen Schnäppchen und Deals. Verbraucher:innen sollten beim Online-Kauf jedoch genau hinschauen. Denn der Kunde kennt die Ware bis zur Lieferung nur von Bildern und Beschreibungen. Vorsicht ist insbesondere beim Direktversand durch Dritte auf Online-Marktplätzen geboten. „Viele der besonders günstigen Produkte, die über Online-Marktplätze angeboten werden, entsprechen nicht den europäischen Sicherheitsstandards“, sagt Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands. „Verbraucher:innen sollten beim Online-Shopping sorgfältig auf Prüfzeichen und Zertifizierungen achten, um sicherzustellen, dass sie sichere und konforme Produkte erhalten.“ Eine Untersuchung der Bundesnetzagentur zeigt, dass 92 % der 2023 aus Drittstaaten importierten Waren nicht den EU-Vorschriften entsprachen. Der TÜV-Verband gibt Tipps, wie Verbraucher:innen sicher und nachhaltig einkaufen können.

Seriöse Shops erkennen

Fake-Shops unterscheiden sich kaum noch von realen Shops und können selbst erfahrene Online-Shopper:innen hinters Licht führen. Bei viel zu günstigen Preisen sollten Verbraucher:innen trotz positiver Bewertungen aufmerksam werden. Gerade Kundenbewertungen sind nur bedingt aussagekräftig, wenn es darum geht, die Seriosität eines Online-Shops zu beurteilen, da solche Bewertungen auf der eigenen Seite manipuliert werden können. Im Zweifelsfall hilft ein Blick in das Impressum. Seriöse Händler haben ein vollständiges Impressum auf ihrer Website. Auch eine Online-Suche nach dem Firmennamen kann Aufschluss darüber geben, welche Erfahrungen andere mit dem Shop gemacht haben. Viele vertrauenswürdige Online-Shops verfügen über Gütesiegel wie „Trusted Shop“, „EHI-Geprüfter Onlineshop“ oder ein Siegel beziehungsweise Zertifikat der TÜV-Prüforganisationen.

Große Namen wecken großes Vertrauen

Insbesondere Online-Handelsplätze aus dem asiatischen Raum machen seit einigen Jahren auf sich aufmerksam. Temu, Shein und AliExpress und Co. sind mittlerweile große Namen. Online-Marktplätze bieten Verbraucher:innen Zugang zu einer großen Auswahl an Produkten von Drittanbietern – oft zu günstigen Preisen. Die Plattformen fungieren in der Regel als Vermittler, was bedeutet, dass sie selbst keine Verantwortung für die Produktsicherheit der angebotenen Waren übernehmen. Plattformen aus dem asiatischem Raum besitzen in der Regel auch keine eigenen Lager oder Logistikzentren in der EU. Käufer:innen können davon profitieren, denn durch das hohe Angebot und den Direktversand können die Plattformen Produkte häufig günstiger anbieten. Es gibt aber auch viele Nachteile: „Gerade Produkte aus Drittländern sind häufig nicht ausreichend geprüft und weisen Mängel in der Produktsicherheit auf. Dazu zählen beispielsweise scharfkantige Spielzeuge, ungenaue Gesundheitstracker oder Produkte, die gegen das Chemikalienrecht verstoßen“, sagt Bühler. Zudem kann es aufgrund des Drittanbieterprinzips zu Schwierigkeiten bei Reklamationen kommen. Die Anbieter sitzen zum Teil außerhalb der EU, was Rückgaben oder rechtliche Schritte erschwert. Hinzu kommt die mangelnde Transparenz, da Angaben zu Herstellern und Produktsicherheit oft fehlen.

Umweltfreundliche Produkte bevorzugen und Retouren vermeiden

Mit Blick auf Nachhaltigkeitsaspekte bringen Online-Marktplätze nicht nur bei der Produktsicherheit Herausforderungen mit sich, sondern sind auch in Bezug auf die Ökobilanz kritisch zu betrachten. Gerade Plattformen mit globalem Versand tragen durch den Transport und die oft kurze Lebensdauer vieler Produkte zu Umweltbelastungen bei. Nachhaltigkeit wird jedoch für viele Verbraucher:innen immer wichtiger – und bietet eine Chance, bewusstere Entscheidungen zu treffen. Orientierung für nachhaltige Kaufentscheidungen bieten anerkannte Umweltsiegel wie der „Blaue Engel“. Zusätzlich setzen einige Online-Shops gezielt auf den Verkauf umweltfreundlicher Produkte. Auch das Bündeln von Bestellungen kann den Transportaufwand und damit die CO₂-Emissionen verringern. Um unnötige Retouren zu vermeiden, empfiehlt es sich, Produkte vor der Bestellung sorgfältig zu prüfen und sich umfassend zu informieren.

Darauf sollten Verbraucher:innen achten:

  1. Prüfzeichen beachten: Unabhängige Sicherheitsprüfungen wie das GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) oder andere TÜV-Prüfzeichen geben Verbraucher:innen Orientierung. Sie garantieren die Einhaltung europäischer Normen.
  2. Seriöse Anbieter bevorzugen: Kaufen Sie bei Händlern, die eine europäische Kontaktadresse und vollständige Produktinformationen angeben. Informationen über Anbieter gibt es z.B. bei den Verbraucherzentralen.
  3. Transparenz prüfen: Seriöse Anbieter stellen klare Angaben zum Hersteller, zum Produkt und zu Sicherheitskennzeichnungen bereit.
  4. Preis und Produktbeschreibung prüfen: Extrem günstige Preise können ein Indiz für mangelnde Qualität oder fehlende Produktsicherheit sein.
  5. Bewertungen hinterfragen: Misstrauen Sie ausschließlich positiven Rezensionen, vor allem bei neuen oder unbekannten Anbietern.
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