Andy Borg: „Karl Moik prägte die Musiklandschaft wie kein anderer“

Andy Borg: „Karl Moik prägte die Musiklandschaft wie kein anderer“

Am 26. März jährt sich der Todestag von Karl Moik (1938-2015) zum zehnten Mal. Der österreichische Moderator, Sänger und Entertainer prägte über Jahrzehnte hinweg die deutschsprachige Fernsehkultur – insbesondere mit der von ihm 1981 ins Leben gerufenen Sendung „Musikantenstadl“, die Volksmusik und Schlager einem Millionenpublikum näherbrachte.

„Er hat der Musikszene eine Sendung geschenkt, wie’s nur ganz wenige gibt“, schwärmt Andy Borg (64) im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news über seinen einstigen Kollegen und Freund. Borg hatte die Sendung 2006 von Moik übernommen und bis 2015 moderiert. „Er hat mir gute Tipps gegeben. Dafür bin ich ihm bis heute dankbar“, betont er im Interview und blickt auf die Karriere eines „ganz Großen“ zurück.

Wie erinnern Sie sich heute persönlich an Karl Moik zurück?

Andy Borg: Natürlich erinnere ich mich sehr gut an ihn, leider auch an den Todestag, weil ich wenige Stunden später einen „Musikantenstadl“ moderiert habe. Karl Moik hat die Musiklandschaft geprägt wie kein anderer. Er hat der Musikszene eine Sendung geschenkt, wie’s nur ganz wenige gibt.

Gibt es eine besondere Anekdote oder einen Rat von Karl Moik, der Sie bis heute begleitet?

Borg: Meine schönste Erinnerung an Karl Moik ist die, dass ich im Sommer, bevor ich den Stadl übernehmen durfte, eine Woche lang mit ihm auf einem Kreuzfahrtschiff unterwegs war. Er mit seiner Familie, ich mit meiner Familie. Wir standen an der Reling und er hat mir gute Tipps gegeben. Dafür bin ich ihm bis heute dankbar. „Du musst es selber genießen, nur dann kannst du den Leuten Freude bereiten“, daran habe er selbst sich gehalten und das hat er mir auch für meinen Weg gewünscht.

Warum war der „Musikantenstadl“ so besonders?

Borg: Karl Moik hat ja nicht nur den „Musikantenstadl“ erfunden, sondern auch den „Grand Prix der Volksmusik“, den er mit seiner Kollegin und dem Kollegen aus der Schweiz ebenfalls moderiert hat. Er war einer der ganz Großen. Wenn er zu jemandem gesagt hat, dass etwas gut ist, dann hat das Publikum genauer zugehört. Die Idee zum „Musikantenstadl“ ist ja genial: etwas, was jeder Mensch kennt, auf dem Dorf, in der Stadt – egal wo, gibt es ein Feuerwehrfest, andere Feste, Hochzeiten, Geburtstage – das hat er zum „Musikantenstadl“ gebracht. Eigentlich ganz simpel, jedoch großartig für die Branche und für die Menschen, die sich eingeladen gefühlt haben, mit ihm und dem „Musikantenstadl“ ein Fest im Fernsehen zu feiern.

Haben Sie das Gefühl, dass sein Erbe in der Musikbranche ausreichend gewürdigt wird?

Borg: Das Erbe der großen Macher, Sänger, Schauspieler wird ja meistens nur von denen gewürdigt, die auch zu Lebzeiten schon ein Fan waren oder das geehrt haben. Über den Tod hinaus bleibt das genauso. Die Menschen, die Karl Moik gemocht haben, die halten sein Erbe hoch. Die, die ihn nicht erlebt haben, kennen ihn auch nicht.

Vermissen Sie manchmal die guten alten „Musikantenstadl“-Zeiten?

Borg: Die Stadlzeit werde ich nie vergessen. Nicht nur an die Zeit, als ich ihn moderiert habe, denke ich gerne zurück, auch an die Momente, als ich als Sänger bei ihm im Stadl zu Gast sein durfte. Zurück wünsche ich ihn mir nicht, denn die Zeiten haben sich geändert, die Gesellschaft hat sich verändert, die Welt hat sich verändert. Ich weiß nicht, ob da für einen Stadl heute Platz ist.

Im März gibt es eine neue Folge Ihrer Sendung „Schlager-Spaß mit Andy Borg“. Können Sie uns schon ein paar Details verraten?

Borg: Am 29. März feiern wir den „Schlager-Spaß“ wieder ab 20:15 Uhr im SWR und MDR Fernsehen, danach kann man die Sendung auch in der ARD-Mediathek anschauen. Als Gäste haben wir uns diesmal eingeladen: Petra Frey, Semino Rossi, Die Paldauer, Mountain Crew, Robin Leon, Saso Avsenik & seine Oberkrainer und Dorthe Kollo, das Mißebner Trio aus Langenwang (Österreich) als Newcomer und die Degerschlachter Blasmusik aus Reutlingen. Und den „Sommer-Spaß“ wird es in diesem Jahr auch wieder geben, die „Schlager-Spaß“-Sommer-Open-Air-Sause live aus dem Europa Park in Rust!

(obr/spot)

Bild: 2014 besuchte Andy Borg (r.) seinen „Musikantenstadl“-Vorgänger Karl Moik in dessen Heimat nahe Schärding in Oberösterreich. / Quelle: ddp/STAR-MEDIA

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