Alec Baldwin: Maximale Haftstrafe könnte deutlich geringer ausfallen

Alec Baldwin: Maximale Haftstrafe könnte deutlich geringer ausfallen

Bislang ist davon ausgegangen worden, dass Schauspieler Alec Baldwin (64) aufgrund des tödlichen Unfalls am Set seines Films „Rust“ bei einer Verurteilung bis zu fünf Jahre Gefängnis drohen könnten. Dieses Strafmaß strebe laut übereinstimmenden Medienberichten derzeit auch noch die zuständige Staatsanwaltschaft an. Doch der US-Seite „Variety“ zufolge handele es sich bei dieser Forderung um einen „grundlegenden juristischen Fehler“, wie das Anwaltsteam des Stars zitiert wird.

Der Hintergrund zu dieser Annahme: Baldwin wurde aufgrund des Unfalls vom Oktober 2021, bei der Kamerafrau Halyna Hutchins (1979-2021) tödlich verletzt worden war, am 31. Januar 2023 offiziell und in zwei Fällen angeklagt. Die erste Anklage lautet fahrlässige Tötung, worauf US-Medienberichten zufolge eine Höchststrafe von 18 Monaten Gefängnis steht. Bei der zweiten Anklage geht es ebenfalls um fahrlässige Tötung, allerdings in Verbindung mit Schusswaffengebrauch, was demnach mit bis zu fünf Jahren Gefängnis geahndet werden könnte.

Gesetz gilt nicht rückwirkend?

Doch diese zweite Anklage sei nicht rechtens, argumentiert die Seite des Schauspielers nun offenbar. „Die Strafverfolger haben einen grundlegenden juristischen Fehler darin begangen, Herrn Baldwin mit einer Version des Schusswaffengesetzes anzuklagen, die zum Zeitpunkt des Unfalls noch nicht existierte.“ Besagtes Gesetz, das derartige Vergehen mit bis zu fünf Jahren Haft ahndet, sei erst im Mai 2022 und damit über ein halbes Jahr nach dem Vorfall in Kraft getreten.

Da es nicht erlaubt sei, Gesetzesänderungen rückwirkend geltend zu machen, müsse folglich die im Oktober 2021 aktive Version des Gesetzes herangezogen werden. Diese sehe nur eine Maximalstrafe von drei Jahren vor und sei für den Vorfall am „Rust“-Set nicht zutreffend, da sie beinhaltet, dass die Absicht der „Einschüchterung oder Verletzung“ per Waffengewalt gegeben sein muss. Beides sei in Hinsicht auf Baldwin eindeutig nicht der Fall.

Setzen sich Baldwins Anwälte mit dieser Argumentation durch, so bliebe nur noch die Anklage wegen fahrlässiger Tötung bestehen und damit eine maximale Strafe von 18 Monaten, also eineinhalb Jahren. Am 24. Februar soll der Schauspieler und Produzent diesbezüglich zum ersten Mal vor Gericht erscheinen.

Eltern der Getöteten klagen

Doch Baldwin muss sich offenbar dennoch einer weiteren Anklage stellen: Gerichtsdokumenten zufolge, die der US-Seite „TMZ“ vorliegen sollen, gehen nun auch die Eltern der tödlich verwundeten Kamerafrau sowie deren Schwester gerichtlich gegen den Star vor. Demnach werden unter anderem Baldwin und die Waffenmeisterin des Films, Hannah Gutierrez-Reed, als Angeklagte in den Dokumenten angeführt. Beiden wird einmal mehr vorgeworfen, hochgradig fahrlässig gehandelt haben.

Während der Dreharbeiten zu dem Western wurde Hutchins von einer Kugel aus einer Schusswaffe getroffen und verstarb an ihren Verletzungen. Der Regisseur Joel Souza (49) wurde ebenfalls verletzt. Baldwin hatte sich auf eine Szene vorbereitet, als er die Waffe in Richtung der Kamerafrau gehalten hatte und sich ein Schuss löste.

(stk/spot)

Bild: Ende Februar wird Alec Baldwin vor Gericht erscheinen müssen. / Quelle: Slaven Vlasic/Getty Images

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