Im Juli dieses Jahres soll in New Mexico der Prozess gegen Alec Baldwin (65) wegen fahrlässiger Tötung der Kamerafrau Halyna Hutchins (1979-2021) beginnen. In jetzt veröffentlichten Akten, die unter anderem der Zeitschrift „People“ vorliegen, wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor, während der Dreharbeiten seine Gefühle nicht unter Kontrolle gehabt zu haben. Während des Schießtrainings soll er „unaufmerksam“ gewesen sein, generell soll er am Set des Westerns häufig „geschrien und geflucht“ haben.
Das Schreiben der Staatsanwaltschaft entwirft das Bild eines Mannes, der „seine eigenen Emotionen absolut nicht unter Kontrolle hat und dem es völlig gleichgültig ist, wie sich sein Verhalten auf die Menschen um ihn herum auswirkt“. Zeugen hätten ausgesagt, „dass genau dieses Verhalten zu den Sicherheitsrisiken am Set beigetragen hat“. Im Oktober 2021 hatte sich bei den Dreharbeiten zu „Rust“ ein Schuss aus einer Waffe gelöst, die Alec Baldwin in der Hand hatte. Kamerafrau Halyna Hutchins wurde getötet, Regisseur Joel Souza (50) durch dieselbe Kugel verletzt.
Reaktion auf Baldwins Versuch, Prozess abzuwenden
Das Dokument veröffentlichte die Staatsanwaltschaft als Reaktion auf den Versuch von Alec Baldwins Anwälten, den Prozess abzuwenden. Sie werfen der Anklage unter anderem vor, Informationen an die Presse durchgesteckt zu haben. Außerdem seien manche Zeugen voreingenommen.
Der Schauspieler plädiert auf „nicht schuldig“. Er beteuert, dass er den Abzug nicht betätigt hatte und sich der Schuss von allein löste. Im April 2022 wurde eine erste Anklage gegen den Star vorerst fallengelassen. Laut der Staatsanwaltschaft sollen spätere Aussagen Baldwins Version der Ereignisse widersprochen haben.
In einem separaten Prozess im März 2023 wurde Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed (27) schuldig gesprochen. Sie könnte 18 Monate lang ins Gefängnis kommen. Eine Haftstrafe in dieser Höhe droht auch Alec Baldwin, sollte er verurteilt werden.
(smi/spot)
Bild: Schwere Vorwürfe gegen Alec Baldwin. / Quelle: John Lamparski/Getty Images