Sie ist jung, smart, sehr schlagfertig und pflegt ein fast schon liebevolles Verhältnis zu den Toten auf ihrem Seziertisch: die neue Leiterin des Instituts für Rechtsmedizin in Jena, Thüringen, Dr. Theresa Wolff.
Die Rechtsmedizinerin steht im Mittelpunkt der neuen, nach ihr benannten Krimireihe. Während es ein anderer Rechtsmediziner in einer Krimireihe – Prof. Boerne (Jan Josef Liefers (57)) im Münster-„Tatort“ – längst zum Kultstatus gebracht hat, muss sich die Leipziger Schauspielerin Nina Gummich (30, „Charité“, „Allein unter…“) in dieser Rolle erst noch beweisen. In dem äußerst spannenden Auftaktkrimi „Theresa Wolff – Home Sweet Home“ (9.10., 20:15 Uhr, ZDF) gibt sie schon mal einen Vorgeschmack, was die Zuschauerinnen und Zuschauer erwartet.
Professor Boerne vs. Theresa Wolff
Den Vergleich mit der Rechtsmediziner-Ikone Prof. Boerne scheut Nina Gummich nicht, wie sie im Interview mit spot on news erklärt. Zu den Unterschieden zwischen ihm und Theresa Wolff sagt sie: „Theresa ist circa drei Jahrzehnte jünger und kommt mir ziemlich weiblich vor… und sie kriecht vielleicht öfter auf allen Vieren durch die Wälder als Prof. Boerne.“ Doch es gibt auch Parallen zwischen den Rollen: „Boerne und Wolff sind Koryphäen auf ihrem Gebiet, haben Witz, agieren ungewöhnlich und voller Leidenschaft für ihre Arbeit. Und beide haben eine gehörige Portion Dickschädel.“
Natürlich kennt auch Nina Gummich die Paraderolle von Jan Josef Liefers im Münster-„Tatort“ und doch würde sie ihn nicht als Vorbild nennen. „Ich hatte noch nie Vorbilder, jemanden nachzuahmen würde mir nicht einfallen. Aber ich schätze Jan Josef Liefers als Kollegen sehr und würde mich freuen, wenn sich unsere Berufswege mal kreuzen würden – ich glaube, wir hätten eine Menge Spaß zusammen“, so Gummich.
Wie verändert es einen Krimi, wenn die Rechtsmedizinerin im Mittelpunkt steht?
In den meisten Krimis steht die Ermittlungsarbeit der Kriminalkommissarinnen und Kommissare im Mittelpunkt. Mit Schauspieler Thorsten Merten (57, Weimar-„Tatort“) als KHK Robert Brückner gibt es auch in „Theresa Wolff“ einen charismatischen Hauptermittler. Dennoch liegt der Fokus auf ihrem Wirkungsbereich. Was das mit einem Film macht, erklärt Gummich so: „Durch den Blick der Rechtsmedizin, sehen wir auch durch die Augen des Opfers. Theresa hat einen Leitsatz: ‚Wer den Tod begreifen will, muss erstmal das Leben verstehen‘ – und das ist auch die Chance, die diese Perspektive vielleicht bietet: Wir sind als Zuschauer näher dran an der Grenze zwischen Leben und Tod.“
Darum geht es im Auftaktfilm „Theresa Wolff – Home Sweet Home“
Rechtsmedizinerin Theresa Wolff (Gummich) hat Berlin verlassen, um in ihrer alten Heimat Jena die Leitung des Instituts für Rechtsmedizin zu übernehmen. Gleich in ihrem ersten Fall begegnet sie ihrer Jugendliebe Steffen Köhler (Florian Bartholomäi), der inzwischen Arzt an der Uniklinik Jena ist.
Steffens Frau Vera (Antje Rau), die dort auch als Ärztin arbeitete, wird tot in ihrem Auto aus einem Stausee geborgen. Schnell erkennt Theresa, dass Vera das Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Um mehr über die Todesumstände zu erfahren, recherchiert sie über das Leben der Verstorbenen. Doch mit ihrer Eigenmächtigkeit gerät Theresa mit dem zuständigen Ermittler, Kriminalhauptkommissar Robert Brückner (Merten), aneinander, denn der ist von den Methoden der neuen Rechtsmedizinerin wenig begeistert…