Das laut Carsten Maschmeyer (62) erste Vater-Tochter-Gespann und dazu das jüngste Gründer-Duo: Die fünfte Folge der zehnten Staffel von „Die Höhle der Löwen“ hat ein paar Superlative zu bieten. Ein Start-up überreizt zudem seine Karten, ein anderes spaltet die Investoren wie kaum eines zuvor.
Die ersten Kandidaten kennen sich seit 36 Jahren. Romy Lindenberg (36) und ihr „stets gut rasierter Vater“ Armin Lutz Seidel (64). Da klassische Nassrasierer aus mehreren Materialien bestehen, lassen sie sich nicht getrennt recyclen. Also hat Vater Seidel einen Wechselkopf für Rasierer erfunden, der ohne Plastik auskommt. Von den Löwen will das Duo für seinen „Shavent“ gerne 220.000 Euro, dafür bietet es für DHDL-Verhältnisse niedrige 8 Prozent an den Firmenanteilen. Es bleibt nicht nur beim laut Carsten Maschmeyer wahrscheinlich ersten Vater-Tochter-Paar in der Geschichte von „Die Höhle der Löwen“, sondern erstmals bildet sich auch das Pärchen Judith Williams (50) und Nico Rosberg (36). Williams bietet ihre Kosmetik-Expertise, Rosberg seine Online-Power. Die beiden tun sich zusammen, hätten aber gerne 10 Prozent pro Löwen. Ralf Dümmel (54) will den Rasierer in die Drogerien der Republik bringen, er würde nur 15 Prozent nehmen. Das Vater-Tochter-Gespann schafft es, Williams-Rosberg auf 7,5 Prozent zu drücken. Rosberg jubelt wie nach einem Sieg bei der Formel 1.
Löwenkind begeistert Alt-Löwen
Mit dem Namen „Löwenkind“ macht sich Simone Hilble (34) bei den Investoren schon einmal beliebt. Um den letzten Widerstand der Löwen zu brechen, bringt die Gründerin auch noch das Baby einer Freundin auf die Bühne. Es trägt einen „Löwenkind“-Body, in den Heilkräuterpads eingesetzt werden können, zum Einschlafen oder bei Erkältungen. Für ältere Kinder und Erwachsene gibt es Schals mit Kräutereinsatz. Die Mischungen hat ihr Heilpraktiker-Vater kreiert. Schon wieder ein Familien-Duo, auch wenn der Papa nicht mit auf die Bühne kommt. 130.000 Euro hätte Hilble gerne für 20 Prozent. Dagmar Wöhrl (67) und Nils Glagau (45) interessieren sich für ein Investment. Allerdings nicht im Duo, sondern als Konkurrenten. Beide fordern 25 Prozent. Hilble telefoniert mit ihrem Vater. Wöhrl schwant Schlimmes: „Immer, wenn die Kandidaten telefonieren, verliere ich, da die Männer sie zu Männern lenken“. Doch diesmal liegt sie falsch. Das Löwenkind geht mit der Löwin.
Wie schon in der letzten Folge mit Moovya versuchen nun auch „Fun with Balls MultiBall“, Sport mit digitalen Spielen zu verbinden. Sie haben dazu aber keine App entwickelt, sondern eine Art virtuelle Leinwand, eine 3×4 Meter große „Touchwall“. Auf ihr können Hobby- oder Profisportler etwa mit Bällen nach Bomben werfen. Die Konsole, die Bewegungen der Spieler erkennt, kann an jede Wand projiziert werden. 1,6 Millionen für 10 Prozent will der Gründer Markos Aristides Kern (39). Doch wie kommt er auf eine Bewertung von 16 Millionen Euro? Für Maschmeyer passen die Zahlen nicht zusammen. Er hält das Projekt für „nicht finanzierbar“. Der Meinung schließen sich die anderen Löwen an. Maschmeyer: „Beim Pokern nennt man das überreizen“.
Baby-Gründer und empörte Investoren
Nun wieder zu den Superlativen. Davis Zöllner (17) und Berkay Cankiran (18) sind das jüngste Gründer-Duo der Sendung. Sie haben „taag“ erfunden, eine Art digitale Visitenkarte. Mittels der NFC-Technologie, mit der Handys Daten übertragen, soll man nun auch sein Profil teilen können. Firmenanteile geben die Junglöwen gerne ab, sie bieten 30 Prozent für 50.000 Euro. Nachhaltigkeit geht immer, deshalb werben die Gründer auch mit dem Sparen von Papier. Für Judith Williams kein großer Umweltfaktor, da man sich einen Plastik-Chip aufs Smartphone kleben muss. Auch die anderen Löwen steigen aus. Bis auf Maschmeyer. Der wäre gerne ein „Gründervater“ und bietet sich als Mentor an. Eher aus Mitleid, denkt man.
„Blue Green“ heißt das nächste Projekt. „Da sehe ich rot“, sagt Maschmeyer. Mal wieder was mit Nachhaltigkeit. Die Gründer sind wieder eine Art Vater-Kind-Duo: Karsten Gaedke (47) ist der Lebensgefährte der Mutter von Alexander Schulze (39). Ihr Versprechen: „Mit unserer Erfindung duschen sie für die Hälfte“. Schulze kam auf die Idee, da seine ausgiebigen Duschorgien zu viel Wasser verbrauchten, er aber auch nicht auf sie verzichten wollte. Der Wasserstrahl wird verengt, beigemengte Luft hält den Druck aber konstant. 100.000 Euro sollen es für 20 Prozent Firmenanteile sein. Der bisherige Umsatz seit 2017 ist für Georg Kofler (64) „ein bisschen wenig“, dafür dass „Blue Green“ das Duschen revolutionieren will, haben sie erst 550 Stück verkauft. Auch Maschmeyer ist entsetzt darüber, dass sie mit so niedrigen Zahlen ankommen. Die beiden haben ihr Produkt eben nur so nebenbei vertrieben. Maschmeyer, ehrlich empört: „Was ist denn das für eine Gründer-Einstellung?“. Den „Hintern retten“ will er den beiden nicht. Auch Kofler hält das Angebot für eine „mittlere Zumutung“, die Performance der beiden für „lauwarm“. Doch Ralf Dümmel rettet ihnen den Hintern. Die Präsentation interessiert ihn nicht, er findet das Produkt „sensationell“. Er hätte aber gerne 30 Prozent. Auch Wöhrl wäre dabei, mit 25 Prozent. Dümmel bekommt dem Zuschlag.