Gloria Estefan (64, „Conga“) wurde als Kind sexuell missbraucht. Das offenbarte die kubanisch-amerikanische Sängerin in einer neuen Folge der Facebook-Watch-Show „Red Table Talk: The Estefans“. In der Episode spricht Estefan mit ihrer Tochter Emily (26) und ihrer Nichte Lili (54) sowie der US-„Bachelorette“ Clare Crawley (40) und erklärt, dass 93 Prozent aller misshandelten Kinder „ihre Missbraucher kennen und ihnen vertrauen“. „Ich weiß das, weil ich eine von ihnen bin“, gesteht Estefan.
„War froh, dass er mir so viel Aufmerksamkeit schenkte“
Demnach geschah der Missbrauch, als Estefan neun Jahre alt war und eine Musikschule in Miami, Florida besuchte. Der Täter sei ein „angesehenes Mitglied der Gemeinschaft“ gewesen, ihre Familie habe ihm vertraut. „Er war kein enges Familienmitglied, aber Teil der Familie“, berichtet die Sängerin. „Er war in einer Machtposition, weil meine Mutter mich in seiner Musikschule angemeldet hatte und er ihr sofort erzählte, wie talentiert ich sei und dass ich besondere Aufmerksamkeit bräuchte“, erklärt sie weiter. „Sie war froh, dass er mir so viel Aufmerksamkeit schenkte.“
„Es fängt klein an und geht dann ganz schnell“, beschreibt Gloria Estefan. „Ich wusste, dass es eine gefährliche Situation ist.“ Als sie sich gegen den Täter auflehnte, habe er ihr gedroht: „Dein Vater ist in Vietnam, deine Mutter ist alleine. Wenn du es ihr sagst, töte ich sie.“ Die Polizei habe ihrer Mutter geraten, keine Anzeige zu erstatten, da eine Zeugenaussage ihre Tochter „traumatisieren“ würde.
Auch Clare Crawley berichtet in der Folge von Missbrauchserfahrungen in ihrer Kindheit. An ihr verging sich demnach ein Priester, die Eltern der ehemaligen „Bachelorette“ verklagten die Kirche später – erfolglos.