„Finale“, ruft Yoncé Banks (28) schon eher vorsichtig als euphorisch in den Raum, doch bei den drei anderen verbliebenen Kandidatinnen Vivian Schmitt (43), Magdalena Brzeska (43), Siria Campanozzi (21) kommt in der letzten Folge von „Die Alm“ keine Stimmung auf. Als ob sie ahnen würden, dass ihnen kaum jemand zuschaut. Schon schwach gestartet, gingen die Quoten der ProSieben-Show in den letzten Wochen immer mehr auf Talfahrt.
Aber vor dem Finale steht erstmal das Halbfinale, das ebenfalls in der letzten Folge abgefrühstückt wird. In drei Disziplinen müssen die vier Verbliebenen eine Alm-Olympiade absolvieren. 1. Ein Parkour muss mit übergroßen Holzschuhen abgelaufen werden. Sieg für Drag-Queen Yoncé, der extremes Schuhwerk gewohnt ist. 2. Es muss Gemüse aus nummerierten Feldern ausgegraben werden und mit den Feldnummern Rechenaufgaben gelöst werden. Unmöglich für Influencerin Siria, die nicht weiß, wie Kolorabi, Kolerabi oder wie das Zeug heißt, aussieht. Die mangelnden botanischen Kenntnisse der Promis verwundern nicht, schließlich haben sie auch nach sechs Folgen auf der Alm noch nicht den Unterschied zwischen einem Schaf und einer Ziege gelernt. 3. Mit Laubbläsern müssen Stoffküken in die richtige Richtung bugsiert werden. Porno-Sternchen Vivian gewinnt: „Mit blasen kenne ich mich aus.“ Insgesamt reicht es für Vivian aber nicht. Als Dritte der Bauernolympiade scheidet sie im Halbfinale aus. Auch Siria muss als Letztplatzierte gehen.
Von der Drag-Queen zur Alm-Königin
Im Finale kämpfen also Magdalena und Yoncé um das Preisgeld, das aufgrund diverser Regelverstöße von 50.000 auf 40.500 Euro geschmolzen ist. Beim Extrem-Fensterln bekommen die beiden Fragen gestellt. Wer die Antwort weiß, muss auf eine lange Leiter klettern, um den Buzzer zu drücken. Wer eine falsche Antwort gibt, dem wird eine Sprosse auf der Leiter entfernt. Yoncé ist schneller und schlauer. Obwohl sie weniger Sprossen auf der Leiter hat gewinnt sie.
Die Gewinnerin von Heidi Klums „Queen of Drags“-Show ist eine verdiente Alm-Königin, sie gewann im Verlauf der sechs Sendungen die meisten Spiele, war sympathisch und unterhaltsam.
Das Salz in der Suppe
Im Gegensatz zum Sport ist das Finale bei Reality-Shows traditionell langweiliger als die vorangegangenen Ausgaben. Die großen Schlachten sind geschlagen, die Promis haben sich aneinander gewöhnt. Die Mangelernährung schlägt voll durch. Kein Drama mehr. Die Macher müssen die Sendezeit mit Rückblicken auf „Highlights“ füllen, die auf der „Alm“ aber rar gesät waren. Aber man ist ja dankbar für alles. So wie die Promis für Salz. Zur Belohnung gibt es ein gigantisches kaltes Buffet, doch vor allem der Salzstreuer begeistert die Kandidatinnen nach der faden Kost der letzten Zeit.
Auch im Finale setzt sich der Harmoniekurs der letzten Folgen fort. Für die tendenziell auf Sadismus gepolte Zielgruppe derartiger Shows war das vielleicht manchmal langweilig, aber auch eine wohltuende Alternative von auf Konfrontation angelegter Konkurrenten wie derzeit „Kampf der Realitystars“. Hier scheinen sich wirklich Freunde gefunden zu haben.