„Schwarzes Gold“: Hochkarätiges Historiendrama im Western-Stil

„Schwarzes Gold“: Hochkarätiges Historiendrama im Western-Stil

Ein deutscher Western, der in der Lüneburger Heide spielt? Klingt unglaublich. Doch diese ungewöhnliche Kombi ist der ARD mit der Serie „Schwarzes Gold“ gelungen. Dafür hat die NDR-Produktion alle Register gezogen. Das Historiendrama erzählt die Geschichte vom Ölboom um 1900 – über den Traum vom schnellen Reichtum, von Verrat und skrupelloser Machtgier. Dabei besticht die sechsteilige Serie, die am 22. Dezember in der ARD-Mediathek startet, mit authentischen Kulissen und geballter Star-Power.

Darum geht es in „Schwarzes Gold“

„Schwarzes Gold“ erzählt die Geschichte von Bauerntochter Johanna Lambert, die als Magd arbeitet, um ihre Familie über die Runden zu bringen. Dabei schlummert unter ihrem Land ein ungeahnter Schatz: Erdöl. Doch ehe sie das herausfinden kann, verliert Johanna alles. Sie wird um ihren Wald gebracht und der skrupellose Großbauer Wilhelm Pape beginnt mit der Ölförderung – ohne Rücksicht auf Verluste.

Die aufstrebende Ölindustrie hat für das gesamte Dorf in der Lüneburger Heide schwerwiegende Folgen. Aber Johanna gibt nicht auf. Mutig stellt sie sich der Ausbeutung entgegen und kämpft dabei nicht nur für Gerechtigkeit und das Überleben ihres Dorfes, sondern auch um ihre große Liebe.

Stars aus „Game of Thrones“ und „Maxton Hall“

In der Hauptrolle der Johanna Lambert ist „Maxton Hall“-Star Harriet Herbig-Matten (22) zu sehen, die damit eine starke Kontrastfigur zu der Schülerin Ruby Bell darstellt, die der Schauspielerin den Durchbruch bescherte. Johanna lehnt sich gegen Wilhelm Pape auf, der sie mit einem Trick um den Wald ihrer Familie gebracht hat, um dort nach Erdöl zu bohren. Gespielt wird der machtgierige Großbauer von „Game of Thrones“-Star Tom Wlaschiha (52). Sein Seriensohn Richard, der eigentlich sich und Johanna eine gemeinsame Zukunft aufbauen will, wird von Aaron Hilmer (26) verkörpert, der zuletzt in dem Kriegsdrama „Im Westen nichts Neues“ von sich reden machte. In weiteren Rollen sind unter anderem Jessica Schwarz, Henny Reents, Lena Urzendowsky und Slavko Popadic zu sehen.

Auch internationale Stars schlossen sich dem Cast an. So schlüpfte der neuseeländische Schauspieler Marton Csokas (59, „The Equalizer“) in die Rolle des britischen Ölhändlers Tyler Robertson, der den Kampf um Reichtum und Macht überhaupt erst in das Dorf bringt. Seine Frau Emma wird von der britischen Schauspielerin Gwendoline Christie (47) verkörpert, die als Brienne von Tarth in „Game of Thrones“ ihren Durchbruch feierte.

Die Star-Power hört beim Cast aber noch nicht auf. Für die musikalische Untermalung der Serie sorgt niemand Geringeres als Hans Zimmer (68). Der Starkomponist schrieb die Musik zahlreicher Hollywood-Produktionen, etwa für „Gladiator“, „Fluch der Karibik“, „Inception“, „Der König der Löwen“ oder „Dune“. Für die beiden letzteren wurde er 1995 und 2022 mit einem Oscar ausgezeichnet. Für den Soundtrack zu „Schwarzes Gold“ arbeitete er mit dem Komponisten Aleksey Igudesman (52) zusammen.

„Wilder Westen“ in der Lüneburger Heide

Pferde, Schießereien und der Traum vom schnellen Reichtum. Mit diesen Zutaten liefert „Schwarzes Gold“ die besten Voraussetzungen für einen Western – und das im Setting der Lüneburger Heide. Historisch belegt ist diese Interpretation durchaus, wie Dr. Stephan Lütgert, Leiter des Deutschen Erdölmuseums, bestätigt. In dem Dorf Wietze wurde eine der ersten Erdölbohrungen weltweit durchgeführt. Zu den Begleiterscheinungen des darauffolgenden Ölbooms gehörten Schlägereien, Schießereien und Prostitution. „Ein bisschen wie im ‚Wilden Westen'“, so der Experte. Genauso fühlt sich „Schwarzes Gold“ auch an. Für die historische Glaubwürdigkeit setzt die NDR-Produktion auf einen authentischen Look, der vor allem auch dem Drehort zu verdanken ist. Entstanden ist das Historiendrama unter anderem im Museumsdorf Hüsseringen.

Die Erzählung wird getragen von einem Ensemble gut durchdachter Figuren rund um Johanna, das durch seine Dynamiken weitere Handlungsstränge aus unterschiedlichen Perspektiven aufmacht. Dabei flammt auch die ein oder andere Liebesgeschichte auf. Auffällig sind zudem die starken Frauenfiguren, die „Schwarzes Gold“ in den Fokus rückt und von deren Inszenierung so einige Hollywood-Produktionen noch etwas lernen könnten.

Der Sechsteiler verspricht rundum gelungene Fernsehunterhaltung. Nach dem Start in der ARD-Mediathek feiert „Schwarzes Gold“ am 29. Dezember ab 20:15 Uhr mit den ersten vier Episoden Free-TV-Premiere im Ersten.

(sv/spot)

Bild: Johanna (Harriet Herbig-Matten, M.) lehnt sich mit ihrer Familie in „Schwarzes Gold“ gegen die Ausbeutung durch die Ölindustrie auf. / Quelle: NDR/Boris Laewen

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