Altkanzlerin Angela Merkel (71) hat im Livetalk-Format „Stern Stunde“ in Berlin über ihre ikonische Geste gesprochen, die sie mittlerweile aber abgelegt hat. „Ich mach‘ sie eigentlich nicht mehr“, sagte die ehemalige Bundeskanzlerin über die berühmte Merkel-Raute.
Damit ist eine Haltung der Arme und Hände gemeint, für die Merkel in ihrer politischen Karriere weltberühmt wurde. Die Hände werden mit den Innenflächen so vor den Bauch gehalten, dass die Daumen und Zeigefinger sich an den Spitzen berühren und die Form einer Raute beschreiben. „Es passt nicht mehr so richtig“, erklärte die 71-Jährige in dem Gespräch mit „Stern“-Chefredakteur Gregor Peter Schmitz (50). Vielmehr findet die Geste Nachahmer, wie Merkel erzählt. „Was ich immer mehr erlebe, dass Leute neben mir die Raute machen. Da muss ich immer scharf gucken. Das ist immer plagiatsverdächtig.“
Faszination für Geschichte
In dem Interview spricht die Altkanzlerin und Buchautorin auch über ihr aktuelles Leben. Sie interessiere sich, je älter sie werde, „immer mehr für Geschichte. Und ich mache unglaublich gerne Reisen, meinetwegen nach Italien, nach Florenz, ich war jetzt in Neapel, wo ich einfach die geschichtlichen Dinge noch mal ansehen kann.“ Besonders fasziniert sei sie von Pompeji. „Wie haben die gelebt? Wie waren die Wände tapeziert, wie haben die Brot gekauft, wie hatten die Kneipen? Dass wir aus einer so langen Geschichte kommen, das fasziniert mich unglaublich. Und dafür habe ich jetzt natürlich mehr Zeit.“
Auch für feierliche Anlässe nimmt sich die Ex-Bundeskanzlerin offenbar gerne Zeit. Am vergangenen Mittwochabend hatte sie das Nobelpreis-Bankett im Stockholmer Rathaus besucht und sich in illustrer Runde ausgetauscht. Der ungarische Schriftsteller und Drehbuchautor László Krasznahorkai (71) als diesjähriger Preisträger des Nobelpreises für Literatur und der kanadische Wirtschaftswissenschaftler Peter Howitt (79), der mit dem Sveriges Riksbank-Preis (Alfred-Nobel-Gedächtnispreis) für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet wurde, waren Merkels Tischnachbarn.
(jom/spot)
Bild: Angela Merkel beim Gespräch in Berlin. / Quelle: stern/Domenic Driessen


