Das True-Crime-Genre erfreut sich schon seit Jahren großer Beliebtheit – sei es in Dokumentationen oder auch fiktionalen Filmen, Serien und Podcasts. Am 17. Oktober startet nun bei Sky die packende True-Crime-Serie „Devil in Disguise: John Wayne Gacy“ über den titelgebenden Mörder. John Wayne Gacy (1942-1994) brachte in den 1970er Jahren über 30 junge Männer und Teenager um, die er in sein Haus lockte, missbrauchte, folterte und schließlich strangulierte.
Doch „Devil in Disguise: John Wayne Gacy“ wählt für diese düstere Thematik einen originellen Zugang. Nicht die grausamen Taten Gacys, gespielt von Michael Chernus (48), stehen alleinig im Mittelpunkt der Handlung, sondern auch die Geschichten der Opfer und ihrer Familien sowie der Ermittler. Tatsächlich werden die Akte des Mordens hier nicht direkt gezeigt, wodurch sich das Programm auf positive und den damaligen Opfern und ihren Familien respektvolle Weise von Produktionen wie etwa „Dahmer – Monster: Die Geschichte von Jeffrey Dahmer“ unterscheidet.
Darum geht es in „Devil in Disguise: John Wayne Gacy“
John Wayne Gacy (Chernus) lebt in einem Vorort von Chicago, engagiert sich in seiner Gemeinde und tritt oft als Clown verkleidet für kranke Kinder auf. Doch hinter der Fassade des so bieder und angepasst wirkenden Mannes verbergen sich unfassbare Abgründe.
Zwischen 1972 und 1978 tötet der Serienmörder junge Männer und Jugendliche, die er unter allerlei Tricks in sein Haus lockt, missbraucht, erniedrigt und schließlich ermordet. Die meisten seiner Opfer vergräbt Gacy dann unter seinem Haus.
Die Polizisten Rafael Tovar (Gabriel Luna, 42) und Joe Kozenczak (James Badge Dale, 47) kommen Gacy jedoch schließlich auf die Spur und decken dank hartnäckiger Ermittlungsarbeit das ganze Ausmaß seiner Verbrechen auf.
Doch die Angehörigen der Opfer sind entsetzt, als Gacy überführt ist und das Schicksal ihrer Liebsten offenbar wird. Warum, so fragen sie Polizei und Staat, dauerte es so lange, bis die Morde ans Licht kamen? Hängen die offensichtlichen Versäumnisse der Behörden mit Vorurteilen gegenüber Gacys häufig homosexuellen und zum Teil minderjährigen Opfern zusammen?
Deswegen ist die Serie sehenswert
John Wayne Gacy gehört gemeinsam mit Killern wie Ted Bundy (1946-1989) oder Jeffrey Dahmer (1960-1994) zu den berüchtigtsten Serienmördern der US-Geschichte. Doch die neue Serie „Devil in Disguise: John Wayne Gacy“ zeigt nicht auf sensationslüsterne Weise die Morde Gacys, sondern stellt „die herzzerreißenden Geschichten seiner Opfer in den Mittelpunkt und erforscht die Ursachen, die es möglich machten, dass Gacy so lange unentdeckt seine vielen furchtbaren Verbrechen begehen konnte“, wie es in einer offiziellen Beschreibung der Serie heißt.
Auch Hauptdarsteller Chernus, unter anderem bekannt aus den Erfolgsserien „Orange Is the New Black“ und „Severance“, war es wichtig, keinen Serienmörder zu verherrlichen. „Ich wollte auf keinen Fall Teil von etwas sein, das John Gacy glorifiziert“, verriet er „Vanity Fair“.
In anderen True-Crime-Serien, so Chernus, „werden die Opfer, wenn sie überhaupt namentlich genannt werden, nur in ihrer Beziehung zu dem Täter dargestellt“. Der Schauspieler habe dem Projekt erst zugestimmt, als Serienmacher Patrick Macmanus („Dr. Death“, 48) ihm versicherte, dass keine Morde gezeigt und die Geschichten der Opfer in Rückblenden erzählt würden.
Dennoch büßt die Serie durch diese Machart nichts an dem Schauder ein, den die Figur Gacy durch die eindrückliche Darstellung und das fesselnde Spiel von Hauptdarsteller Chernus auslöst.
In weiteren Rollen überzeugt der unter anderem aus der Endzeit-Serie „The Last of Us“ bekannte Gabriel Luna als Rafael Tovar sowie die Schauspieler James Badge Dale („1923“), Michael Angarano („Oppenheimer“, 37) und Chris Sullivan („This Is Us“, 45). „Devil in Disguise: John Wayne Gacy“ startet ab 17. Oktober mit den ersten vier Folgen auf Sky und Wow, die restlichen vier Folgen sind dann ab 24. Oktober verfügbar.
(lau/spot)
Bild: Die Angehörigen der Opfer sind entsetzt, als die Taten des Serienmörders John Wayne Gacy und die jahrelangen Versäumnisse der Behörden ans Licht kommen. / Quelle: Universal/Brooke Palmer/Peacock