R. Kellys (57) älteste Tochter Buku Abi (26) spricht in einer neuen Doku-Reihe erstmals über den sexuellen Missbrauch durch ihren Vater. „Ich erinnere mich nur daran, dass ich aufwachte und er mich berührte“, sagt die 26-Jährige unter Tränen in „R. Kelly’s Karma: A Daughter’s Journey“, wie das Magazin „People“ berichtet. Sie sei damals acht oder neun Jahre alt gewesen. R. Kelly wurde im Februar 2023 wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger zu 31 Jahren Haft verurteilt.
Abi, die aus Kellys Ehe mit Andrea Kelly (50) stammt, habe sich während des Übergriffs ihres Vaters schlafend gestellt. Der Musiker sei ihr „Ein und Alles“ gewesen, weswegen sie den Missbrauch lange verdrängt habe. „Ich hatte zu viel Angst, es jemandem zu erzählen. Ich hatte zu viel Angst, es meiner Mutter zu sagen“, so Abi. Erst mit zehn Jahren habe sie sich schließlich getraut und dann zusammen mit ihrer Mutter anonym Anzeige erstattet, die jedoch ohne Folgen geblieben sei.
Psychische Probleme wegen Missbrauch
Wegen der Vorkommnisse leide Buku Abi, die als Joan Kelly geboren wurde, noch heute unter psychischen Problemen: „Ich habe wirklich das Gefühl, dass diese eine Millisekunde mein ganzes Leben verändert hat und mich als Person verändert hat und den Glanz, den ich hatte, und das Licht, das ich immer in mir trug, verändert hat“. Wegen des Missbrauchs habe sie auch mehrere Selbstmordversuche unternommen.
Nach der Anzeige hätten Abi und ihre Geschwister Jaah (23) und Robert Jr. (22), die ebenfalls in der Dokumentation in Erscheinung treten, R. Kelly nicht mehr gesehen. Die Länge seiner Haftstrafe sei für sie alle eine Art Genugtuung. R. Kelly Ex-Frau Andrea, die bis 2009 mit ihm verheiratet war, erhebt ihrerseits Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen den einstigen Musikstar.
R. Kelly bestreitet die Vorwürfe
In einem Statement gegenüber „People“ hat sich Kellys Anwältin bereits zu den Aussagen in der Dokumentation geäußert. „Seine Ex-Frau hat dieselbe Behauptung vor Jahren aufgestellt, und sie wurde vom Illinois Department of Children & Family Services untersucht und war unbegründet“, behauptete Jennifer Bonjean. Die Produzenten der Doku hätten ihrem Mandanten nicht die Möglichkeit gegeben, zu dem Sachverhalt Stellung zu beziehen und „diese verletzenden Behauptungen zu bestreiten.“
Der US-amerikanischer Sänger, Songwriter und Musikproduzent Robert Kelly feierte in den 1990er-Jahren mit Hits wie „I Believe I Can Fly“ große Erfolge. 2021 wurde er wegen des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen, sexueller Ausbeutung, Menschenhandel und Bestechung zu 31 Jahren Haft verurteilt. Er bestreitet weiterhin alle Verbrechen.
Hilfe bei Depressionen und Suizidgedanken bietet die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer: 0800/111 0 111.
(eyn/spot)
Bild: R. Kelly sitzt wegen sexuellem Missbrauch 31 Jahre in Haft. / Quelle: Jamie Lamor Thompson/Shutterstock