Hollywoodstar Colin Farrell (48) erinnert sich in einem neuen Interview mit dem „People“-Magazin an den Moment, als er von der Diagnose des Angelman-Syndroms bei seinem erstgeborenen Sohn James (20) erfahren hat.
Zunächst hätte er keine Symptome bei dem Kind bemerkt. Doch als James „die Normwerte nicht erreichte – er konnte sich nicht aufsetzen. Er krabbelte nicht -, wurde fälschlicherweise erst eine zerebrale Lähmung diagnostiziert“. Erst als er etwa zweieinhalb Jahre alt war, schlug ein pädiatrischer Neurologe vor, ihn auf das Angelman-Syndrom zu testen.
Das Angelman-Syndrom ist eine seltene neurogenetische Störung, die vor allem das Nervensystem betrifft und zu schweren körperlichen und geistigen Behinderungen führt. „Eines der Merkmale des Angelman-Syndroms sind Lachanfälle“, sagt Farrell. „Und der Arzt sah, dass James viel lachte und diese Bewegung machte [er winkt mit den Händen].“
Colin Farrell wollte zwei Dinge vom Arzt wissen
Als Farrell von der Diagnose erfuhr, hatte er zwei Fragen an den Arzt: „Ich erinnere mich, dass die ersten beiden Fragen, die ich stellte, lauteten: „Wie hoch ist die Lebenserwartung und wie stark sind die Schmerzen?“, so der Schauspieler in dem Interview. Der Arzt erklärte: „Die Lebenserwartung ist, soweit wir das beurteilen können, für Sie und für mich gleich – und Schmerzen, nein.“
Der irische Schauspieler – der James mit seiner Ex-Partnerin, US-Model Kim Bordenave (52), bekam – erinnert sich in dem Interview auch daran, dass James besonders war. „James war ein sehr stilles Baby. Ich dachte, ich hätte einen Volltreffer gelandet und er wäre ganz ruhig – aber er ist alles andere als das“, sagt Farrell, der auch Vater von Sohn Henry (15) ist, den er mit seiner ehemaligen Partnerin und „Ondine“-Kollegin Alicja Bachleda-Curuś (41) bekommen hat. „Wenn James mein zweites Kind gewesen wäre und nicht mein erstes, hätte ich es früher gewusst, denn als Henry geboren wurde und ich ihn gurren hörte, dachte ich: ‚Ein Baby soll gurren?'“
Stiftung ins Leben gerufen
Das Angelman-Syndrom ist ein Anfallsleiden, „und das ist eines der Dinge, mit denen Eltern sehr zu kämpfen haben“, fügt Farrell hinzu. „Glücklicherweise hat James seit zehn oder elf Jahren keinen Anfall mehr gehabt, aber ich war mit ihm im Krankenwagen, ich war mit ihm im Krankenhaus. Ich habe ihm Beruhigungsmittel in den Enddarm eingeführt, um ihn von einem Anfall zu erlösen, der länger als drei Minuten dauerte. Die richtige Menge an Medikamenten zu finden, die keine unerwünschten Wirkungen hat – das ist alles eine sehr schwierige Angelegenheit“, so Farrell.
Jetzt hat der Schauspieler die Colin Farrell Foundation ins Leben gerufen. Damit will der Schauspieler andere Betroffene unterstützen. Die Stiftung soll jungen Erwachsenen mit geistigen Behinderungen helfen.
(ili/spot)
Bild: Colin Farrell spricht offen über die Diagnose des Angelman-Syndroms bei seinem Sohn James. / Quelle: Billy Bennight/AdMedia/ImageCollect