Deutschland hat endgültig einen neuen Schwimmstar. Lukas Märtens (22) gewann am Samstag bei den Olympischen Spielen von Paris über 400 Meter Freistil souverän die Goldmedaille. Anschließend kämpfte der Magdeburger in der Arena La Défense bei der Siegerehrung und dem Erklingen der deutschen Nationalhymne mit den Tränen. Das Bittere: Märtens hatte im Anschluss leider überhaupt keine Zeit seinen sensationellen Triumph zu feiern, da weitere Schwimm-Wettbewerbe unmittelbar bevorstehen.
Nach der Siegerehrung machte er auch keinen Abstecher mehr ins Deutsche Haus, wo Medaillengewinner sich oft für ihre Leistung von ihren Landsleuten noch am Abend feiern lassen. Für Mertens ging es aber am Samstag direkt nach Hause und ins Bett. Die große Party muss somit noch für ihn warten: „Das ist natürlich hammerhart, aber das habe ich die letzten Jahre geübt“, sagte Mertens nach seinem Triumph. Deswegen hieße es jetzt für ihn: „Jede Minute nutzen für die Regeneration. Denn ich glaube, ich habe noch die ein oder andere Chance auf Edelmetall.“ Gleich am Sonntagmorgen geht es für Märtens mit den Vorläufen über 200 Meter Freistil weiter.
Nicht leicht, mit der Favoritenrolle umzugehen
Übrigens: Bei seinem Goldrennen hatte Märtens den Weltrekord nicht im Blick. „Es ist mir scheißegal, ob der jetzt gefallen ist oder nicht. Ich bin da ganz oben und ich denke, das habe ich mir verdient.“ Die Zeit habe nur im Hinterkopf herumgespukt, aber das Ziel sei die Medaille gewesen, sagte der Goldmedaillen-Gewinner zur „Bild“-Zeitung. Es sei für ihn nicht immer leicht gewesen, mit der Favoritenrolle umzugehen.
Nach Olympia muss sich Märtens unters Messer legen. Er leidet an einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung, weswegen er im Herbst 2023 drei Monate mit dem Training aussetzen musste. „Das wird sechs bis sieben Wochen in Anspruch nehmen, bis alles verheilt ist“, sagt Märtens ebenfalls der „Bild“-Zeitung über den geplanten Eingriff. Ein OP-Termin werde nach der Rückkehr aus Paris gemacht.
(dr/spot)
Bild: Lukas Märtens nach seinem Sieg bei Olympia. / Quelle: getty/Jean Catuffe