So heftig stritten die fünf Löwinnen und Löwen wohl noch nie um einen Deal. Der Kampf um ein Investment in einen Online-Shop für Unterwasser-Produkte spaltet die Investoren in der „Höhle der Löwen“ (montags, 20:15 Uhr, VOX oder bei RTL +) in drei Lager. Am Ende siegt das Duo „Tillmeyer“. Auch ein Superfood-Deal begeistert die Löwen. Zwei andere Gründer-Ideen gehen hingegen leer aus.
„Ihr beiden Umsatz- und Margen-Monster“
Für Urlaubs- und „Star Wars“-Feeling sorgt das Gründerpaar Alina (29) und Christian Hanauer (33) bei den Löwen. Mit Khroom haben sie bereits einen sehr erfolgreichen Online-Shop für Unterwasser-Produkte aufgebaut. Ihr jüngster Hit: eine Vollgesichts-Schnorchelmaske. Diese löst ein weltweit beobachtetes Schnorchel-Problem, das zu Gesundheitsschäden führen kann: das Wiedereinatmen bereits ausgeatmeter Luft. Ihre anfängliche Zurückhaltung geben die Löwen auf, als Alina und Christian ihre überzeugenden Umsatz- und Gewinnzahlen darstellen. Carsten Maschmeyer (65) fasst zusammen: „Ich wusste von Anfang an, dass ich hier raus bin. Ich sah das und dachte: überhaupt nicht mein Ding. Aber dann kommt ihr beiden Umsatz- und Margen-Monster.“
„So, jetzt ist mal Ruhe!“
Gemeinsam mit Tillman Schulz (34) bildet er spontan das Investoren-Duo „Tillmeyer“. Genau wie das Konkurrenz-Duo „Dümmthaler“ aus Janna Ensthaler (40) und Ralf Dümmel (57) sind sie bereit, 400.000 Euro für zehn Prozent an Khroom zu investieren. Carsten Maschmeyer malt sich überschwänglich gar ein großes Herz auf sein blütenweißes Hemd – Zeichen seiner emotionalen Verbundenheit mit Khroom. Als sich die beiden Duos mit einer Aufzählung ihrer Unterstützungsmöglichkeiten übertrumpfen, schreitet Dagmar Wöhrl (70) lauthals ein: „So, jetzt ist mal Ruhe! Ich bin auch noch da.“ Auch sie bietet ihre Expertise und einen möglichen Deal an. Qual der Wahl für die beiden Gründer – oder doch nicht? Beide haben schon vor der Sendung auf ein Angebot von Carsten Maschmeyer und Tillman Schulz spekuliert. Der Zuschlag geht somit an „Tillmeyer“.
Löwen-Kombi für die Power-Frau mit dem Superfood
Wird Anne mit ihrem Superfood reich? Mit viel Enthusiasmus und einem Schuss Nervosität geht Anne Rich (32) aus Dresden ihren Pitch in der Höhle der Löwen an. Auf ihre Geschäftsidee „Nature Pandan“ hat sie das gemeinsame Kochen mit ihrem indonesischen Au-pair-Mädchen Putri gebracht. In der indonesischen Küche spielt das Pandan-Gewürz, die „grüne Vanille Asiens“, eine wichtige Rolle. Annes Plan: Sie will das Superfood, das nach Nuss und Vanille duftet und entzündungshemmend wirken soll, als Pulver und Sirup auf dem deutschen Markt bekannt machen. Für 50.000 Euro bietet Anne 25 Prozent der Firmenanteile an. Den Löwen ist Pandan kein Begriff. Annes Food-Kreationen können sie aber überzeugen. Vor allem Nils Glagau (48) und Ralf Dümmel kommen auf den Geschmack. Beide Löwen bieten im Kombi-Pack 50.000 Euro für 30 Prozent. Annes Reaktion: „Es fühlt sich gut an. Und ich möchte den Deal gern mit euch machen.“
Kein Deal für OP-Roboter
Chirurginnen und Chirurgen stehen manchmal stundenlang über den Patienten gebeugt am OP-Tisch. Mit ihrem Roboter „Noac“ wollen Sabrina Hellstern (40) und Claudia Sodha (59) für Entlastung sorgen und Operationen noch präziser und sicherer machen. In dem sensorgesteuerten Roboter können Operateure im Stehen sitzen und so ermüdungsfrei operieren. Für ihr Herzensprojekt „Noac“ haben sie ihre Jobs als Medizintechnikerinnen aufgegeben und mithilfe von Investoren drei Millionen Euro in die Entwicklung gesteckt, ihr Familienauto verkauft und einen Kredit aufs Haus aufgenommen. Wird ihr immenser Einsatz belohnt? Für eine Million Euro Investment bieten sie fünf Prozent Unternehmensbeteiligung an. „Wahrscheinlich habt ihr die höchste Innovationsstufe erreicht, die je in der Höhle der Löwen war“, so Carsten Maschmeyer. Gleichzeitig stellen er und Tijen Onaran (39) den Firmenwert infrage. Auch die große Anzahl an Mit-Gründern und -Investoren sehen die Löwinnen und Löwen kritisch. Am Ende verlassen die Gründerinnen die Höhle der Löwen ohne Deal.
Ralf Dümmel und Gründerin besuchen Scheich von Dubai
2019 stellte Gründerin Sümmeyya Bach ihr Anti-Transpirant Soummé vor. Sie litt seit ihrer Kindheit unter starkem Schwitzen. Dennoch wagte sie sich mit diesem persönlichen Thema in die Höhle und gewann Ralf Dümmel als Investor. Die Bilanz nach fünf Jahren ist beeindruckend: „Wir haben es geschafft, über 800.000 Einheiten zu verkaufen und haben damit einen Handelsumsatz von ca. 16 Millionen Euro erzielt“, so der Löwe. Um ihr nächstes Ziel, den Markt-Launch in den Vereinigten Arabischen Emiraten, zu erreichen, hatten beide einen ganz speziellen Termin. Sie trafen Sheikh Ahmed Bin Faisal Al Qassimi, ein Mitglied der Herrschaftsfamilie von Dubai. Er unterstützt Sümmeyya bereits und hat ebenfalls in ihr Business investiert. Die Früchte der Kooperation: Soummé ist in der weltweit größten Drogeriekette Watsons in Dubai platziert.
„Emotionalste Absage“ für Alarm-Armband-Deal
„Liebe Löwen, lasst uns gemeinsam laut werden und brüllen gegen jegliche Form von Gewalt.“ Mit diesem emotionalen Appell an die Löwen stellt Mode-Designerin Susana Gomez ihr Produkt Laemon vor. Dabei handelt es sich um ein Schmuck-Armband mit integriertem lautem und stillem Alarm, der im Notfall aktiviert werden kann. Ein riesiges Thema für Frauen und andere, die sich sicherer bewegen wollen, auch nachts. Das unterstreicht Löwin Tijen Onaran mit einer eigenen Erfahrung: „Ich war vor einiger Zeit im Englischen Garten in München und wurde von einem Mann angemacht. Ich habe mich total hilflos gefühlt.“ Für zehn Prozent am Unternehmen verlangt die Gründerin stolze 500.000 Euro. Nicht nur der Preis von 299 Euro pro Armband fällt den Löwen negativ auf. Sie kritisieren auch die Unternehmensbewertung als zu hoch. Nachdem ihre vier Mit-Löwen nacheinander aussteigen, kommt es schließlich auf Tijen Onaran an: „Du siehst die emotionalste Absage, weil es mir im Herzen wehtut, aber ich bin raus“, so die Löwin. Damit bleibt die Gründerin ohne Deal.
(jök/spot)
Bild: Kommt es zum Deal? Carsten Maschmeyer taucht in die Verhandlungen ein. / Quelle: Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer