„GNTM“-Fans lieben sie, angehende Topmodels fürchten sie: die obligatorische Umstyling-Folge jeder Staffel. Nachdem sie ihre Models in der letzten Folge als Fotografin selbst abgelichtet hatte, sorgte Heidi Klum (50) auch in Folge sechs (donnerstags 20.15 Uhr bei ProSieben und auf Joyn) für ein Novum: Als Tochter einer Friseurin legte sie höchstpersönlich mit Kamm und Schere bewaffnet Hand an die Model-Frisuren. Damit nicht genug: Auch ein derartiges Folgen-Ende gab es in 19 Jahren „Germany’s next Topmodel“ noch nie. Die spanische Polizei bestimmte dieses Mal das Ende des Drehs. Der Vorwurf: Heidis Show stelle eine Gefahr für den Luftraum über Teneriffa dar.
„Umstyling!“ – von Vorfreude bis Panik
„Umstyling“ tönte ein gellender Ruf durch die Model-Hacienda. Und was bei den einen für echte Vorfreude sorgte, erzeugte bei Lea und den Zwillingen Julian und Luca (beide 24) Herzrasen und Schweißausbrüche. Auch Top-Favorit Armin (27) bangte plötzlich nervös um seine stets ausgiebig gepflegte Fönwelle. Zurecht, wie sich bald herausstellen sollte. Während er mit den Zwillingen zu den ersten männlichen Models gehörte, die in 19 Jahren „GNTM“ umgestylt wurden, blieben nur vier weibliche Models von der Prozedur verschont. Doch auch das sorgte für Tränen bei Xenia (23), die nicht berücksichtigt wurde. Grace Kommentar fiel entsprechend ironisch aus: „Die erste Staffel, in der jemand weint, weil er kein Umstyling bekommen hat.“
Männer bangen um ihre Haare
Vor Beginn des Umstylings überrascht Heidi mit einem Geständnis: Ihre Mutter sei Friseurin gewesen, sie selbst habe als „Versuchskaninchen“ oft genug unter deren Experimentierfreudigkeit gelitten. Kein Wunder, dass Heidi ihre Rolle als Herrin der Haarschnitte erneut sichtlich genoss. Und wie so oft im echten Leben: Auch hier stellten sich die Herren der Schöpfung wehleidiger an als die Frauen. Während sich die Ladies der Haar-Verwandlung entspannt ergaben, weinte Zwilling Julian unter dem Eindruck eines Bleichmittels auf seinem Kopf bittere Tränen. Er und sein Zwillingsbruder Luca liefen bis dato 24 Jahre im selben Look durchs Leben. Dem wollte Heidi ein Ende setzen. Höchstpersönlich schnitt sie Julian die Haare – zu dessen Zufriedenheit, wie sich nach dem Umstyling herausstellen sollte.
Spiegel-Schock bei Armin
Top-Kandidat Armin hatte während des Umstylings nicht nur am meisten Spott der weiblichen Konkurrenz zu ertragen. Vor dem Spiegel erkannte er sich mit seinen raspelkurzen Haaren anschließend selbst kaum. Lob erhielt der Beau dann trotzdem: männlicher sehe er jetzt aus – endlich. Dann bangte Armin um seine persönliche Favoritin Jana (25). Ihre braunen Naturlocken hatten sich in schlappen acht bis neun Stunden in goldenes Engelshaare verwandelt. Doch damit blieb sie nicht die Einzige mit einer Radikal-Veränderung: Alexandras (21) Kopf leuchtete jetzt in einem Kupferrot, Lydwine (21) und Fabienne (20) trugen über ihren neuen Braids stolz Langhaar-Perücken, während Lea den Großteil ihrer Mähne einbüßte. Wie ihr langjähriger Freund Daniel ihren blonden Bob wohl findet?
„Ihn würde ich buchen“
Das imposante Auditorium von Santa Cruz bildete dieses Mal die Kulisse für die abschließende Fashion-Show, an deren Ende Heidi und Gastjurorin, Supermodel Jourdan Dunn (33), über das Weiterkommen entschieden. Bei den Boys überzeugten besonders Prinz Marvin (22), Aldin (22), Maximilian (21) und Jermaine. „Heiß!“, fand Model Jourdan Dunn die Ausstrahlung des 19-Jährigen. Und bei Armins Performance entfuhr es Heidi: „Ihn würde ich buchen.“Die Show der Frauen eröffnete Lea in einem atemberaubenden Brautkleid- und begeisterte als eine der Besten. Ihre Kolleginnen Xenia und Leoni (25) hatten hingegen Schwierigkeiten, angesichts der hohen Schuhe, der üppigen Kleider und der langen Treppenstufen vom Auditorium herunter, ihre Präsenz und Persönlichkeit zu behalten.
Frauen-Entscheidung durch spanische Polizei herbeigeführt
Unter den Männer-Models war der Weg für Franz (19) und Livingsten (23) in dieser Folge zu Ende. Mangelnde Ausstrahlung beklagten Heidi und Jourdan Dunn auch bei Kandidatin Leoni, die ebenfalls ausschied. Alle anderen blieben im Rennen. Die Entscheidung bei den weiblichen Models fand dieses Mal in Zeitraffer statt. Der Grund: Während des Drehs unterbrach ein Produktionsmitarbeiter unvermittelt Heidis Moderation: „Die Polizei war zweimal hier. Sie haben gesagt, sie machen den Laden hier dicht.“ Piloten, die auf Teneriffa zum Landeanflug angesetzt hatten, hätten sich über die hellen Scheinwerfer der „GNTM“-Produktion beklagt. Diese stellten eine Gefahr für den Luftraum über der kanarischen Inselgruppe dar. Heidis lakonischer Kommentar zum abrupten Ende der Folge: „Ich dachte, in 19 Jahren ‚Germany’s next Topmodel‘ hätte ich schon alles erlebt. Aber das gab es wirklich noch nie.“ Dann gingen alle Lichter aus – bis zur nächsten Woche.
(jök/spot)
Bild: Siebte dieses Mal mit Heidi bei den Models aus: Gast-Jurorin und Supermodel Jourdan Dunn (l.) / Quelle: © ProSieben / Richard Hübner