Am heutigen Dienstag (25. April) startet die zehnte Staffel „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ (20:15 Uhr bei VOX und RTL+). Johannes Oerding (41) moderiert die Musiksendung schon zum dritten Mal. Zum zehnten Jubiläum der Show begrüßt der Gastgeber Silbermond-Frontfrau Stefanie Kloß (38), Singer-Songwriterin LEA (30), Sänger und Songwriter Clueso (43), Chartstürmer Nico Santos (30), Songwriter und Rapper Montez (29) sowie Schauspielerin und Indie-Pop-Sängerin Alli Neumann (28).
Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät Oerding, was er an der emotionalen Musikshow schätzt und was er von den anderen Künstlern lernen kann. Außerdem spricht er darüber, was er an der Einsamkeit mag und ob er sich eine Pause vom Musik-Business vorstellen kann.
Sie sind seit 2021 der Moderator von „Sing meinen Song“. Wie würden Sie Ihre Gastgeber-Fähigkeiten einordnen?
Johannes Oerding: Also zumindest haben sie noch keine andere oder einen anderen gefunden. Nein, im Ernst, ich denke, ich bringe einfach das richtige Interesse für die Biografien von Künstlerinnen und Künstlern, einen bunten musikalischen Hintergrund, die eigenen Erfahrungen in der Musikbranche und Spaß an gemütlichen Couch-Runden mit.
Was haben Sie in der Zeit gelernt?
Oerding: Man wird von jeder Künstlerin und jedem Künstler inspiriert und lernt auch aus ihren Erfahrungen. Beispielsweise wie man mit Bühnen-Nervosität, mit Leistungs- und Deadlinedruck oder ganz allgemein mit der wachsenden Öffentlichkeit umgeht.
Welche Performance ist Ihnen bis heute im Kopf geblieben?
Oerding: Elif hat meinen Song „Alles brennt“ performt und mich damit tief bewegt, aber auch Michael Patrick Kellys Version von „Heimat“ habe ich als „sehr berührend“ abgespeichert.
Montez und Alli Neumann sind neu dabei. Inwiefern haben Sie Mitspracherecht dabei, wer teilnehmen darf?
Oerding: Die Macher der Sendung beziehen mich natürlich immer wieder mit ein. Das ist sinnvoll, denn ich bin seit 20 Jahren in der Musikbranche und habe ein großes Netzwerk. Ich kenne viele Künstlerinnen und Künstler und habe auch diese schon auf dem kurzen Dienstweg für die Sendung heiß gemacht.
Schauen Sie, dass jede Musikrichtung vertreten ist?
Oerding: Das wird wohl niemals gelingen, denn dafür gibt es einfach zu viele Genres und Sub-Genres. Wir versuchen allerdings, die bekanntesten Sounds wie Hiphop, Pop, Rock und Metal abzudecken.
Was vor Ort dann passiert, weiß jedoch keiner. Wir haben Jazzversionen erlebt, Swing- oder Bluessound gehört oder manchmal auch das volle elektronische Brett. Erlaubt ist alles.
Wie sehr schätzen Sie den Drehort? Hängen Sie gerne noch ein paar Tage Urlaub an die Dreharbeiten?
Oerding: Südafrika ist eine gute Entscheidung. Kein Regen für die Außendrehs und atmosphärischen Bilder. Das Natur-Resort ist schön abgelegen, so dass wir unter uns sind und keiner abgelenkt wird.
Ich hänge immer gerne ein paar Tage dran. Entweder um gleich weiterzuarbeiten, das Land zu erkunden oder einfach nur nicht erreichbar zu sein.
Sind während der Dreharbeiten für diese Staffel oder in den letzten zwei Jahren Freundschaften entstanden? Mit wem sind Sie in Kontakt geblieben?
Oerding: Gefühlt habe ich noch zu allen Kontakt und es sind Freundschaften entstanden. Mit Clueso und Wincent Weiss schreibe ich Musik, mit manchen gibt es Festival- und Konzertfeature. Insgesamt haben wir alle unsere WhatsApp-Gruppen und halten einander auf dem Laufenden. Das ist eigentlich das größte Geschenk der Sendung.
Wie würden Sie die Aftershow-Partys bewerten? Wie sieht es hinter den Kulissen aus?
Oerding: Aftershow-Partys sind meistens erst so richtig am Ende der gesamten Dreharbeiten möglich, denn wir sind wirklich von morgens bis abends eingespannt in der Produktion. Ganz am Ende liegen sich aber alle in den Armen und es wird in der Regel bis zum Sonnenaufgang zu südafrikanischer Musik mit dem ganzen Team und vielen Helfern vor Ort gefeiert.
„Sing meinen Song“ wird in diesem Jahr schon zehn Jahre alt. Was ist in dieser Staffel anders? Wie macht sich das Jubiläum bemerkbar?
Oerding: Eigentlich nur die Tatsache, dass es dieses Format so lange gibt und die Zuschauer es scheinbar mögen. Es würde etwas im TV fehlen, denke ich. Außerdem sind in dieser Staffel das erste Mal Wiederholungstäter dabei.
Wieso ist die Sendung Ihrer Meinung nach schon so lange erfolgreich?
Oerding: Das Format ist authentisch, nicht geskriptet und nur wenig geschnitten. Es ist einfach echt und die Zuschauer spüren das. Man baut eine Verbindung zu „seinen“ Stars auf und bemerkt, dass das auch nur Menschen sind mit den gleichen Problemen wie alle anderen auch. Das verbindet und man ist nicht allein. Natürlich auch die neue Musik, die erschaffen wird und die spannenden Lebensgeschichten und Schicksale.
Inwiefern planen Sie, wie lange Sie der Show noch erhalten bleiben?
Oerding: Solange ich gefragt werde und so lange ich das Gefühl habe, nicht „auserzählt“ zu sein. So oder so, es hat mein Leben unglaublich bereichert und ich würde es immer wieder tun.
Sie spielen im Sommer dreimal hintereinander in Hamburg. Ist das ein besonderes Highlight für Sie?
Oerding: Absolut. Heimspiele sind immer besonders. Freunde, Familie und die strengen Kolleginnen und Kollegen kommen herum und das lässt einen kribbelig werden.
Was machen Sie als Ausgleich zum ganzen Trubel in Ihrem Leben?
Oerding: Große Action brauche ich dann nicht mehr. Ich mag die Einsamkeit oder Sport zum Ausgleich. Fußball, Tennis, Laufen und ein bisschen Pumpen. Ich besuche aber auch gerne Konzerte von anderen Künstlern oder Künstlerinnen. Denn auch da lernt man was und wird inspiriert.
Was tun Sie für Ihre mentale Gesundheit?
Oerding: Viel Sport und wenn es mal ganz schlimm wird, schreibe ich alles in einem Lied auf (lacht).
Welche Projekte stehen bei Ihnen in nächster Zeit noch an?
Oerding: Die Open Air Tournee steht mit 22 Terminen vor der Tür und ansonsten ist erstmal nichts geplant. Vielleicht mal eine Pause!
(jes/spot)
Bild: Johannes Oerding ist schon zum dritten Mal Gastgeber von „Sing meinen Song“. / Quelle: RTL/Markus Hertrich