Während sich Heidi Klum (49) als das Gesicht von „Germany’s next Topmodel“ vor der Kamera präsentiert, war ihr Vater Günther Klum (77) viele Jahre hinter den Kulissen der Show tätig. Schon 2005 habe er den ersten Vertrag mit dem Sender ProSieben ausverhandelt, wie er im Interview mit dem „Spiegel“ erzählt – zu einem Zeitpunkt, zu dem noch nicht klar war, ob das Konzept der Castingshow erfolgreich sein würde.
Wäre die Show etwa schon nach drei Jahren abgesetzt worden, wäre dies „für uns finanziell auch okay gewesen“, erklärt Klum. Er gründete die Agentur OneEinsFab, bei der Models aus der Sendung Verträge erhielten. In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Medienberichte gegeben, dass es sich dabei angeblich um Knebelverträge gehandelt haben soll. Auch teils heftige Kritik ehemaliger Teilnehmerinnen machte immer wieder die Runde.
Es geht nur um „Business, Business, Business“?
Zuletzt hatte unter anderem Tessa Bergmeier (33) im RTL-Dschungelcamp über ihre Erfahrungen mit „GNTM“ gesprochen. Man habe sie in dem Format „zu einem Monster“ gemacht, die Modelmama sei ihr zufolge „eiskalt“ und die Kandidatinnen seien der 49-Jährigen egal. Es gehe Heidi Klum angeblich nur um „Business, Business, Business“.
Das alles habe auch Günther Klum mitbekommen, der Bergmeier in dem Interview als „undankbar“ bezeichnet. Man kenne die 33-Jährige „wenn überhaupt, ja nur wegen ‚Germany’s next Topmodel‘. Und dann lästert sie Jahre später dort über uns ab.“
„Aber was dort gesagt wird, ist Quatsch“, fährt Günther Klum fort. In dem ProSieben-Format habe man sich ihm zufolge gut um die Nachwuchsmodels gekümmert. Seine Tochter habe aber vier Kinder, „die fährt nach einem langen Drehtag irgendwann nach Hause“. Über 15 Staffeln hinweg habe Klums Vater „viel abgefangen. Ich war immer der Bad Cop, Heidi der Good Cop. Das ist okay, ich kann einiges ab. Dann spielte ich halt den Buhmann, von dem es hieß, er mache eh nur die Knebelverträge.“
Günther Klum: Verträge waren „branchenüblich“
Es habe sich Klum zufolge aber nie um Knebelverträge gehandelt, sie seien „branchenüblich“ gewesen. „Überhaupt wird das alles so wahnsinnig aufgeblasen: Wir haben immer mehr Geld mit der Sendung verdient als mit der Agenturprovision der Mädchen. OneEins war ja nur eine Nebeneinnahme.“ Aus den Verträgen habe sich auch niemand herausgeklagt, wie manchmal geschrieben wurde. Jedem Model, das mit einem Anwalt angekommen sei, habe man sofort „Und Tschüss!“ gesagt. „Manche Mädchen haben haarsträubende Geschichten erzählt, man müsste eigentlich juristisch dagegen vorgehen“, führt Klum aus.
Auch auf Gerüchte über angebliche Streitigkeiten zwischen ihm und seiner Tochter geht Günther Klum ein. „Da gibt es nichts auszusöhnen“, meint er. Die Hochzeit von Heidi und Tokio-Hotel-Gitarrist Tom Kaulitz (33) im Jahr 2019 habe er aus gesundheitlichen Gründen nicht besucht. Eine Operation an seinem kaputten Knie habe zwar weniger als eine Stunde gedauert, bis alles verheilt war, sei jedoch ein Dreivierteljahr vergangen. Noch immer gebe es Tage, an denen er „wie eine Ente“ gehe: „Das hatte man mir vorher nicht gesagt. Deswegen war ich nicht bei der Hochzeit.“
Neue „GNTM“-Staffel startet in Kürze
Die jüngste Entwicklung der Sendung gefalle ihm nicht, sagt Günther Klum. „GNTM“ sei für ihn von allen Casting-Formaten stets „am wenigsten trash-behaftet“ gewesen: „Ich habe damals den Trash verhindert.“ Wer sich selbst davon überzeugen möchte, wie trashig die Show wirklich ist, kann bereits in Kürze reinschauen. Die neuen Folgen gibt es ab dem 16. Februar. ProSieben zeigt die Episoden der mittlerweile 18. Staffel immer donnerstags ab 20:15 Uhr.
(wue/spot)
Bild: Heidi Klum mit ihrem Vater Günther im Jahr 2015 in Berlin. / Quelle: Thomas Lohnes/Getty Images for MADELEINE