Christian Ulmen (47) und Fahri Yardim (42) werden sich von ihrer Erfolgsserie „jerks.“ verabschieden. Ab 2. Februar ist die finale fünfte Staffel exklusiv bei Joyn PLUS+ verfügbar. In den neuen Episoden blicken die Freunde in die Vergangenheit und wollen die Fragen klären: Waren die beiden schon als Kinder „jerks.“? Und woher kommen ihre Männlichkeitskomplexe und die Unfähigkeit für Liebesbeziehungen?
Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news spricht Christian Ulmen über die Gründe für das Serien-Aus und erzählt, welche Promi-Gäste in den finalen Folgen dabei sein werden. Zudem verrät er, ob „jerks.“ jemals zurückkehren könnte.
Die Fans müssen das Ende von „jerks.“ verkraften. Warum geht es mit der Serie nicht weiter?
Christian Ulmen: Weil wir den Punkt gemacht haben, denke ich. Wir wollten vom Scheitern, vom Schämen und von Fahri Yardims seltsamer Psychologie erzählen – und das haben wir nun getan. Es gibt nichts Neues mehr hinzuzufügen. 51 Episoden sind eine stolze Zahl.
Was werden Sie am meisten an der Serie vermissen?
Ulmen: Fahri Yardim, wenn er im Frühherbst bei Außenaufnahmen zu frieren beginnt. Niemand kann so vorwurfsvoll frieren, sein Zittern ist Anklage, sein Gesicht Wut auf alle Menschen um ihn herum, die diese Kälte nicht zu verhindern wussten. Ein Naturereignis. Es wird mir fehlen. Andererseits drehen wir bald wieder etwas Neues zusammen.
Fällt es Ihnen grundsätzlich im Leben schwer, etwas hinter sich zu lassen?
Ulmen: Überhaupt nicht. Abgesehen von Familie und lieben Mitmenschen. Ansonsten liebe ich Neubeginne. Und die erwachen aus jedem Ende.
Wie werden Sie sich die letzte „jerks.“-Folge ansehen?
Ulmen: Ich habe jede Folge mindestens 18 Mal im Schnitt gesehen. Wenn eine Episode den Schnittcomputer verlässt, schaue ich sie mir in der Regel nie mehr an. Ich kenne sie ja auswendig.
Was erwartet die Zuschauer in Staffel fünf, sind auch wieder prominente Gäste mit dabei?
Ulmen: Absolut: Tommi Schmitt, Bosse, Nilam Farooq, Sarah-Lee Heinrich, Marteria, Micky Beisenherz, Oliver Polak, Till Reiners, Ariana Baborie, Donnie O’Sullivan, Konstantin Kuhle und viele mehr.
Die Zuschauer werden sehen, wie Christian und Fahri sich als Kinder kennengelernt haben. Sie selbst haben sich laut eigener Aussage in Hamburg-Harburg im Judo-Kurs kennengelernt…
Ulmen: Ich habe Fahri stets übersehen, er war sehr, sehr klein, zart, schüchtern. Er sprach ganz leise, man konnte ihn kaum verstehen, musste sich immer zu ihm herunterbeugen. Das war anstrengend. Ich hatte ihn darum zunächst gemieden. Erst nach der Pubertät verkehrte sich das alles ins Gegenteil.
2017 ging „jerks.“ an den Start. Können Sie sich noch an die erste Szene erinnern, wie war es anfangs für Sie gemeinsam zu spielen und wie hat es sich verändert?
Ulmen: Da müsste ich Benjamin Kohzer, unseren Regieassistenten aus den ersten Staffeln fragen, der ist ein wandelndes „jerks.“-Lexikon. Ich weiß es wirklich nicht mehr. Aber es war eine Szene ohne Fahri. Der kam erst ein paar Tage später ans Set. Verändert hat sich nicht so viel. Wir proben nicht, drehen gleich los. Bestimmt sind wir routinierter geworden. Was auch ein guter Grund ist, aufzuhören.
„jerks.“ treibt peinliche Situationen auf die Spitze. Welche in fünf Staffeln war für Sie die ultimativ peinlichste?
Ulmen: Da gibt es kein Ranking. Ich ranke Sachen immer nicht.
Die „jerks.“-Fangemeinde ist groß. Was war das schönste Kompliment, das sie jemals für die Serie bekommen haben?
Ulmen: Dass sie nicht deutsch klingt. Ich weiß nicht genau, was damit gemeint war, ahne es aber, und irgendwie mag ich das sehr.
Können Sie sich vorstellen, dass „jerks.“ jemals zurückkehrt, zum Beispiel als Filmfortsetzung oder als Spin-off-Serie?
Ulmen: Definitiv. Mit Mitte 60 drehen wir noch einmal drei Folgen.
Was haben Sie nun nach „jerks.“ beruflich geplant? Werden Sie gemeinsam Projekte umsetzen?
Ulmen: Erstmal Urlaub. Und dann eine neue schöne Serie zusammen mit meinem lieben Freund Fahri.
(jom/spot)
Bild: Christian Ulmen (re.) und Fahri Yardim standen seit 2017 für „jerks.“ vor der Kamera. / Quelle: Joyn/André Kowalski