Papst Benedikt XVI. (1927-2022) soll während seiner Zeit als Kirchenoberhaupt jahrelang unter Schlafstörungen gelitten und starke Medikamente dagegen eingenommen haben. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Focus“ unter Berufung auf einen Brief Benedikts, den er wenige Wochen vor seinen Tod an seinen Biografen Peter Seewald geschrieben hatte.
Darin heißt es demnach, dass die Schlaflosigkeit, die ihn seit dem Weltjugendtag 2005 in Köln ununterbrochen begleitete, auch das zentrale Motiv seines Rücktritts 2013 gewesen sei. Die „starken Mittel“, die ihm sein Leibarzt gegen die Schlaflosigkeit verschrieben hatte, seien bald „an ihre Grenzen“ gelangt und hätten die Verfügbarkeit als Papst „immer weniger sicherstellen können“.
Blutiger Zwischenfall 2012
Infolgedessen soll es auch zu einem blutigen Zwischenfall gekommen sein: Bei einer Reise im März 2012 hatte sich der Papst, vermutlich benommen von den Schlafmitteln, in der Nacht „irgendwo angestoßen“ und sei hingefallen. Sein Taschentuch sei am nächsten Morgen „total mit Blut durchtränkt“ gewesen, berichtete Benedikt.
Ein neuer Leibarzt habe ihm anschließend zu einer Reduktion der Schlafmittel gedrängt. Zudem hätte er darauf bestanden, dass Benedikt bei Auslandsreisen nur noch an den Vormittagen öffentlich auftrete. Daraufhin habe er seinen Rücktritt geplant. „Er sei nicht mehr imstande gewesen, das Amt des Stellvertreters Jesu Christi angemessen auszuüben“, schreibt „Focus“.
Nach Benedikt XVI. wurde Franziskus am 13. März 2013 zum Papst gewählt. Benedikt XVI starb am 31. Dezember 2022 im Alter von 95 Jahren.