Am zweiten Weihnachtsfeiertag (26. Dezember, das Erste) bekommen die Münchner Kommissare Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl, 64) und Ivo Batic (Miroslav Nemec, 68) einen besonderen Fall serviert. Im „Tatort: Mord unter Misteln“ begeben sich die beiden im Rahmen eines Krimidinners zusammen mit Kollegen auf eine Zeitreise ins England der 1920er Jahre. Als „Detective Chief Inspector Francis Lightmyer“ und als „Detective Constable Ivor Partridge“ müssen sie in einem Herrenhaus den Mord am Butler aufklären. Es dauert nicht lange, bis der Verdacht auf die resolute Lady Mona Bantam fällt. Gespielt wird die feine Dame von Sunnyi Melles (64). Doch woher kennt man die Schauspielerin?
Ein Theater-Star war geboren
Sunnyi Melles gehört zu den renommiertesten Schauspielerinnen hierzulande. Geboren wurde das Multitalent 1958 in Luxemburg als Tochter eines ungarischen Musikprofessors und einer ungarisch-jüdischen Schauspielerin. Ihre Eltern trennten sich und Melles zog daraufhin mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in die Schweiz, nach Basel. Bereits mit zehn Jahren stand das rot-blonde Mädchen mit der Porzellanhaut auf der Bühne des Stadttheaters. Mit 14 Jahren ergatterte sie an der Seite von Max von Sydow (1929-2020) im Film „Steppenwolf“ eine Rolle.
Ihre Theaterausbildung absolvierte Melles Ende der 1970er Jahre in München an der Otto-Falckenberg-Schule. Danach war sie jahrelang auf Theaterbühnen zu sehen – ab 1982 gehörte sie zum Ensemble der Münchner Kammerspiele. Später folgten Auftritte beim Bayrischen Staatsschauspiel in München oder im Wiener Burgtheater. Als Buhlschaft im „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen begeisterte sie ab 1990 drei Jahre lang.
Eine Prinzessin im TV
Aber auch abseits des Theaters konnte Sunnyi Melles überzeugen. So war sie in Formaten wie „Kommissar Rex“, „Siska“ oder „Das Adlon“ zu sehen. In Kinofilmen wie „Geld“ (1989) von Doris Dörrie (67), „Rubbeldiekatz“ (2011) oder „Triangle of Sadness“ (2022) besetzte sie ebenfalls immer wieder Rollen. Der „Tatort“ ist für die Schauspielerin zudem kein Neuland, „Mord unter Misteln“ ist ihr vierter Einsatz im Krimiformat. Zuletzt war sie im Münster Fall „Erkläre Chimäre“ (2015) zu sehen. Preise durfte die 64-Jährige auch schon mit nach Hause nehmen: Für ihre Leistungen wurde sie unter anderem mit dem Bayerischen Verdienstorden sowie dem Nestroy-Theaterpreis ausgezeichnet.
Auch im Privaten sorgte sie für Aufsehen. So ist Sunnyi Melles eine echte Prinzessin. Seit 1993 ist die Schauspielerin mit Peter Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Sayn (68), einem jüngeren Bruder von Alexander Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Sayn (79), verheiratet. Aus der Ehe stammen zwei Kinder.