Fußball-Bundestrainer Hansi Flick (57) offenbart in seinem, am 20. September erscheinenden Buch „Im Moment – Über Erfolg, die Schönheit des Spiels und was im Leben wirklich zählt“ (riva, 224 Seiten, 20 Euro) unter anderem einen schweren privaten Schicksalsschlag, der seine Familie nach der Fußball-WM in Südafrika 2010 ereilte: Seine Frau Silke bekam eine Brustkrebs-Diagnose.
Hansi Flick: „Ich hatte Angst, wie noch nie zuvor“
„Bei Silke wurde Brustkrebs diagnostiziert“, heißt es in den Auszügen, die „Bild“ vorab präsentiert. „Ich hatte Angst, wie ich sie noch nie zuvor gespürt hatte. Für sie und die Kinder da zu sein stand noch mehr als sonst im Vordergrund“, schreiben Flick und sein Co-Autor Jonathan Sierck weiter. Vom DFB habe der Fußballtrainer in dieser Phase einmaligen Rückhalt erhalten, er habe sich „eine gewisse Zeit zurückziehen“ können.
„Meine Frau bewundere ich bis heute dafür, mit welcher Stärke und inneren Ruhe sie die schwierige Situation meisterte. Ich lag abends deutlich häufiger mit Tränen in den Augen im Bett, als es bei ihr der Fall war“, gibt Flick zu. Dieser Lebensabschnitt habe ihn „Demut und Dankbarkeit gelehrt“. Den Tod und die eigene Vergänglichkeit gespiegelt zu bekommen, verändere etwas in einem, konstatiert der gebürtige Heidelberger. „Wir blenden den Tod […] oft gekonnt aus. Sich jedoch ab und an damit zu befassen, dass wir nicht ewig hier sein werden, führt meiner Erfahrung nach zu einer bewussteren Lebensart“, so Flick.
„Es gibt Dinge, die größer und wichtiger sind als Fußball“
Diese extreme Erfahrung hat ihn verändert. „Ich sehe zwischenmenschliche Begegnungen und Beziehungen seit diesem Lebensabschnitt in einem anderen Licht und nie als selbstverständlich gegeben an“, erklärt Hansi Flick. Und sportliche Niederlagen nehme er nicht mehr ganz so persönlich. „Es gibt Dinge, die größer und wichtiger sind als Fußball.“
Hansi und Silke Flick sind seit 1987 verheiratet, haben zwei Kinder und zwei Enkelkinder.