Der indisch-britische Schriftsteller Salman Rushdie (75) ist am Freitagmorgen während eines Literatur-Events in den USA mit einem Messer attackiert worden. Rushdie wurde anschließend mit einem Helikopter in ein Krankenhaus geflogen. Noch am Abend hat sein Agent Andrew Wylie ein Update zu seinem Gesundheitszustand gegeben. In dem Statement, das unter anderem der „New York Times“ vorliegt, heißt es, dass Rushdie an ein Beatmungsgerät angeschlossen sei und nicht sprechen könne.
„Die Nachrichten sind nicht gut“, erklärte Wylie demnach. „Salman wird wahrscheinlich ein Auge verlieren, die Nerven in seinem Arm wurden durchtrennt, und seine Leber wurde durchstochen und beschädigt.“
Polizei hat Tatverdächtigen identifiziert
Die Polizei hat mittlerweile einen Tatverdächtigen identifiziert. Ein 24-Jähriger aus New Jersey rannte auf die Bühne des Events in Chautauqua, New York, und griff Salman Rushdie an, wie die New York State Police mitteilt. Der Autor erlitt demnach Stichwunden am Hals und in der Brust. Auch ein weiterer Redner der Veranstaltung, Ralph Henry Reese (73), trug eine leichte Kopfverletzung davon. Die State Police nahm den Verdächtigen nach der Hilfe durch Mitarbeiter und Gäste des Events fest. Die Ermittlungen dauern an, die Polizei äußerte sich noch nicht zu einem möglichen Motiv.
Der Angriff könnte allerdings mit einem Werk des Autors zusammenhängen. Rushdie stand lange unter Polizeischutz, nachdem der Iran aufgrund seines Buches „Die satanischen Verse“ dazu aufgerufen hatte, ihn zu ermorden. Noch heute sind von einer Organisation im Iran drei Millionen Dollar Belohnung auf seinen Tod ausgesetzt.