Die 6.000 Seiten entsiegelter Gerichtsdokumente zum Rechtsstreit zwischen Johnny Depp (59) und Amber Heard (36) enthüllen zahlreiche pikante Details, die im Prozess nicht zur Sprache kamen. In einem vorab aufgezeichneten Videobeitrag hatte Ellen Barkin (68), eine Ex-Freundin von Depp, im Mai zu ihrer Beziehung mit dem Schauspieler ausgesagt. Vor Gericht wurde jedoch nicht alles gezeigt: Die entsiegelten Vorverhandlungsdokumente enthalten nun weitere Aussagen von Barkin, die ein schlechtes Licht auf den „Fluch der Karibik“-Star werfen. Davon berichten mehrere US-Medien, unter anderem die „New York Post“.
Beim ersten Sex soll Johnny Depp Barkin Drogen gegeben haben, wirft die Schauspielerin ihm vor. Wörtlich sagte sie, er habe ihr „Quaaludes“ gegeben und sie gefragt, ob sie Sex mit ihm haben wolle. Quaaludes ist ein anderer Begriff für den Arzneistoff Methaqualon, der als Rauschmittel verwendet wird. Depps Anwaltsteam bat das Gericht im Vorfeld des Verleumdungsprozesses darum, bestimmte Beweismittel auszuschließen, darunter auch die Aussage von Barkin.
Ellen Barkin lässt Johnny Depp vor Gericht schlecht dastehen
Auch ohne diese Aussage kam Johnny Depp im Prozess bei Ellen Barkin nicht gut weg. Die Darstellerin hatte 1998 während der Dreharbeiten zum Kultfilm „Fear and Loathing in Las Vegas“ eine Liaison mit Depp begonnen. Der Schauspieler sei zu dieser Zeit ständig betrunken gewesen, erzählte sie vor Gericht. Die beiden hätten sich ungefähr vier Mal die Woche gesehen und er habe oft unter Drogeneinfluss gestanden.
Konsumiert habe er vor allem Rotwein, Marihuana, Kokain und Halluzinogene. „Er hat immer getrunken und Joints geraucht!“, sagte Barkin. Handgreiflich sei Depp nicht geworden. Er sei aber ein eifersüchtiger Mann, der immer alles kontrollieren wolle, behauptete sie weiter. „Wohin gehst du? Mit wem triffst du dich? Was machst du?“, habe Depp ständig von ihr wissen wollen. Einmal habe er vor Wut eine Weinflasche durch ein Hotelzimmer geworfen. Diese habe aber niemanden getroffen.
Anfang Juni gewann Depp nach rund sechs Prozesswochen die Verleumdungsklage gegen Heard. Er hatte sie wegen eines Beitrags, den sie 2018 in der „Washington Post“ veröffentlichte, auf 50 Millionen Dollar verklagt. Darin behauptete sie, Opfer von häuslicher Gewalt zu sein. Ihren Ex-Mann hatte sie nicht namentlich erwähnt. Depp erklärte, der Beitrag habe dennoch seine Karriere ruiniert, seinen Ruf beschädigt und ihn viel Geld gekostet. Heard hatte daraufhin eine Gegenklage gegen ihren Ex in Höhe von 100 Millionen Dollar eingereicht.
Amber Heard wurde im Prozess zu einer Schadenersatzzahlung von mehr als zehn Millionen Dollar verurteilt. Johnny Depp muss ihr wiederum zwei Millionen zahlen. Die verblieben 8,35 Millionen wurden aufgrund lokaler Gesetze auf fünf Millionen gedeckelt. Amber Heard und ihr Anwaltsteam haben Berufung gegen das Urteil eingelegt.