Im „Tatort: Das kalte Haus“ (Pfingstmontag, 6. Juni, 20:15 Uhr, das Erste) ermitteln die Dresdner Kommissarinnen Karin Gorniak (Karin Hanczewski, 40), Leonie Winkler (Cornelia Gröschel, 34) und ihr Chef Peter Michael Schnabel (Martin Brambach, 54) im Fall einer verschwundenen Ehefrau.
Darum geht’s im „Tatort: Das kalte Haus“
Eine Ehefrau verschwindet zunächst spurlos aus ihrem Haus, in das offenkundig eingebrochen wurde. Blutspuren lassen das Schlimmste vermuten. Ihr Mann Simon Fischer (Christian Bayer) hat die Polizei verständigt, danach aber das Haus verlassen. Gorniak, Winkler und Schnabel leiten eine großangelegte Suche nach Kathrin Fischer (Amelie Kiefer) ein.
Schnell gerät der verzweifelte Fischer selbst in den Fokus der Ermittlungen: Die Spuren im Haus wurden manipuliert, offenbar wurde der Einbruch vorgetäuscht – dafür findet die Kriminaltechnik ältere Blutreste. Nachbarn und Kolleginnen machen unterschiedliche Angaben, aber es gibt Hinweise, wonach Fischer seine Frau geschlagen und terrorisiert hat. Wollte er verhindern, dass sie ihn verlässt und hat sie deshalb getötet und eine Entführung vorgetäuscht?
Oder hat Kathrin Fischer heimlich die Flucht vorbereitet und die Bluttat inszeniert, um ihren Mann zu belasten, weil sie nur, wenn er im Gefängnis sitzt, sicher vor ihm sein kann? Außerdem spielt ihre Freundin Beate Lindweg (Katharina Behrens) eine zweifelhafte Rolle in diesem Ehe-Verhältnis: Vor Kathrin war sie mit Simon Fischer liiert …
Die Dresdner Ermittlerinnen müssen herausfinden, was geschehen ist und steigen hinab in die Abgründe einer toxischen Ehe.
Lohnt sich das Einschalten?
Ja. Der Film ist vom Anfang im dunklen Haus bis zum Showdown am Ende spannend. Das liegt am interessant gewobenen Drehbuch, vor allem aber auch an den Schauspielerinnen und Schauspielern. Schnabel-Fans dürfen sich freuen, denn diesmal mischt der kauzige Kommissariatsleiter mit den unglaublichen Sprüchen endlich mal etwas mehr mit.
Und Episodenhauptdarsteller Christian Bayer (geb. 1977) verkörpert den theatralisch-verzweifelten, cholerischen, völlig unberechenbaren und halluzinierenden Ehemann beängstigend gut – allen Co-Kommissaren im Publikum sei gesagt: Nein, das ist nicht absolut zwingend ein Täter-Hinweis.
Der Aspekt der häuslichen Gewalt an Frauen ist erkenntnisreich eingearbeitet und schwebt als dunkle Wolke über dem Film. „Wie oft versucht ein Mann, seine Frau umzubringen? – Jeden Tag, jeden 3. Tag mit Erfolg“, heißt es im „Tatort“. Im grellen Gegensatz dazu strahlt die Internet-Ikone „Glückssucherin“, „eine echt ausgebildete Psychologin“ (Zitat Schnabel), die andere das Glücklichsein lehrt.