Am 3. Dezember feiert Alice Schwarzer ihren 80. Geburtstag. Wer mehr über die jungen Jahre der einflussreichen Journalistin und Feministin erfahren will, bekommt bald die Gelegenheit im Fernsehen. Nach dem Drehbuch von Daniel Nocke und Silke Steiner und unter der Regie von Nicole Weegmann entsteht derzeit in Paris und Köln der zweiteilige Fernsehfilm „Alice“, wie das Erste mitteilte. Der Film soll das Leben der jungen Alice Schwarzer und ihren Weg hin zur Gründung der Zeitschrift „Emma“ aufzeigen. In der Hauptrolle ist die 30-jährige Nina Gummich („Ein Hauch von Amerika“, „Unterleuten“, „Charité“) zu sehen.
Alice Schwarzer selbst erklärt zu dem Projekt, es sei ihr, „ehrlich gesagt, ein bisschen bang. Aber ich bin schon sehr, sehr gespannt auf den Film!“ Die Vorstellung, dass ein Spielfilm über dreizehn Jahre ihres Lebens gedreht werden solle, „die Jahre zwischen meinem 21. und 33. Lebensjahr, war natürlich erstmal ziemlich eigenartig für mich“. Nach einem gewissen Zögern habe sie aber zugestimmt. „Und inzwischen freue ich mich darüber. Ich war bisher nur einmal ganz kurz bei den Dreharbeiten, aber finde schon jetzt die Alice sehr überzeugend. Nina Gummich hat meinen Ernst, meine Ironie, meine Leidenschaft und meine Lebenslust dieser Jahre“.
Nina Gummich nennt es „die für mich bisher größte Herausforderung meiner beruflichen Laufbahn“, Alice Schwarzer zu spielen. „Eine gesellschaftlich so relevante Persönlichkeit in ihren verschiedenen Lebensstationen nachzuvollziehen und im Wesen zu erfassen, ist eine spannende Aufgabe, der ich mich bei diesen Dreharbeiten stellen darf.“
Daum geht’s in „Alice“
Neben Nina Gummich spielen auch Thomas Guené, Isabel Thierauch, Katia Fellin, Vidina Popov, Hannah Walther, Katharina Schüttler, Valerie Pachner, Sven-Eric Bechtolf, Gabriele Schulze, Rainer Bock und David Rott in dem Film. Zum Inhalt heißt es vorab:
Die 21-Jährige Alice (Nina Gummich) findet ihren Weg zum Journalismus und wird politisch aktiv. In den frühen 60ern geht sie als Au-Pair nach Paris. Durch eine Freundin und den Kontakt zur französischen Frauenbewegung wird Alice mit den lebensgefährlichen Konsequenzen der Abtreibungsgesetze konfrontiert. Zurück in Deutschland geht sie gegen das Abtreibungsverbot in §218 und den auch hierzulande verschwiegenen Umgang mit Schwangerschaftsabbrüchen vor. Sie initiiert eine große Kampagne von 374 Frauen, die bekennen, abgetrieben zu haben, und schreibt damit Geschichte.
Ihr Aktivismus aber hat einen hohen Preis. Alices Ruf als Journalistin ist ebenso in Gefahr wie ihre Beziehung zu Bruno (Thomas Guené), mit dem sie in Paris lebt. Der öffentliche Fernseh-Schlagabtausch mit Esther Vilar (Katharina Schüttler), einer bekennenden Antifeministin, macht Alice dann schlagartig berühmt und begründet ihren Ruf als polarisierende, unerschrockene Frau. Kritik und Diffamierung bleiben fortan nicht aus. Auch die Frauenbewegung diskutiert ihre Person sehr kontrovers. Alice aber macht unbeirrt weiter, feiert Erfolge als feministische Bestseller-Autorin und gründet schließlich die Zeitschrift „Emma“.