Das fängt ja gut an: In der ersten Folge der elften Staffel von „Die Höhle der Löwen“ (montags, 20:15 Uhr, VOX und RTL+) gibt das jüngste Gründerduo, das jemals in der Show war, den Ton an.
Die 17-jährigen Freunde Karl Fischer und Leander Mellies präsentieren eine Fahrradtasche, die durch ein Klappsystem in wenigen Sekunden in einen Rucksack verwandelt werden kann. Mit ihrer Idee und ihrem Ehrgeiz überzeugen sie alle anwesenden Löwen auf Anhieb: Judith Williams (50), Nils Glagau (46) und Georg Kofler (64) bieten ohne Verhandlungen die gewünschten 20.000 Euro für 10 Prozent Firmenanteil. Carsten Maschmeyer (62) und Ralf Dümmel (55) bieten zusammen das Doppelte für den doppelten Firmenanteil.
Das jüngste Duo hat die Löwen in der Hand
Die Jungs sind überwältigt – verstehen aber auch, dass sie nun am Hebel sitzen. Also versuchen sich die Löwen mit ihren Kontakten, ihrem Alter und Einstellungen zu übertrumpfen, um einen Fuß bei „2bag“ in die Tür zu bekommen. Georg Kofler wird es als Erstes zu blöd: „Ich weigere mich, weitere Argumente vorzutragen.“ Zum Schluss entscheiden sich die Jungs für Sympathie statt Geld und Kontakte: Nils Glagau bekommt den Deal, weil die Chemie am besten gestimmt hat.
Eine kleine Revolution für den Möbelmarkt haben vier Freunde mit LAIK entwickelt: einen Tisch, der sich über ein Lamellen-Funktionsprinzip einfach ausziehen und zusammenschieben lässt. Ein Löwe nach dem anderen kann seinen Augen nicht trauen, wie einfach sich die Tischplatten durch simples Ziehen verlängern lassen. Die hohe Firmenbewertung schreckt aber selbst den begeisterten Kofler ab – LAIK muss selbst schauen, wie es ohne Löwen wachsen kann.
Die Berliner Gründer Fabian Frei (32) und Wolfgang Schimpfle (31) sorgen mit ihren Requisiten für Heiterkeit beim Pitch: Perücken. Maschmeyer wählt wenig überraschend blondes langes Haar, Kofler wilde Locken, Rosberg nimmt die rote Mähne und Dümmel macht mit brünetter Perücke Judith Williams Angst: „Du siehst mir auch noch ähnlich! Das ist ja spooky!“ Nachdem sich der Spaß mit den Perücken gelegt hat, wird es weniger lustig. Denn eigentlich geht es um einen nachhaltigen Haargummi aus recyceltem Plastik. Für 250.000 Euro gibt es 10 Prozent Firmenanteil an „Fairhair“. Doch die Idee reicht den Löwen nicht: „Es ist also immer noch Plastik“, so Kofler enttäuscht. Die Jungs versprechen, dass sie gerade an einer plastikfreien Version arbeiten – und kriegen damit und für 25,1 Prozent Firmenanteil doch noch Dümmel ins Boot.
Bier am Morgen, keine Sorgen?
Die „Bierbrüder“ Clemens (48) und Michael (45) haben einen Frühstücksaufstrich mit Biergeschmack entwickelt: Die „Bierfrüchtchen“. Die Bier-Sommeliers kombinieren in den acht Sorten verschiedene Biere mit den passenden Früchten, Beispiel Weißbier und Banane. Dagmar Wöhrl (67) gibt zu Bedenken: „Aber muss ich Bier schon am Morgen haben?“ Die logische Antwort der Bierbrüder: „Man hat die Möglichkeit…“ „Extrem abenteuerlich!“, urteilt Williams. Allerdings schmeckt kein Löwe das Bier aus dem Fruchtgelee wirklich heraus. „Für mich ist das einfach leckere Marmelade“, findet Nico Rosberg (36). Doch 150.000 Euro für 20 Prozent möchte keiner den „Bier-Missionaren“ geben. Die Männer lassen sich davon nicht einschüchtern: „Wir spüren das, wir leben das, und wir leben das weiter.“
Der letzte Pitch ist ein Volltreffer – für die Löwen und die Umwelt. Das Ehepaar Philip Bondulich (37) und Michelle Reed (36) will dafür sorgen, dass Pakete wiederverwendet werden. „SendmePack“ ist ein Mehrwegsystem für Versandverpackungen. Sie befreien gebrauchte Pakete aus Logistikzentren von den Etiketten, überprüfen sie und personalisieren sie mit einem QR-Code. Über den können die Kunden nachvollziehen, wo die Pakete schon überall waren. Dass die wiederverwerteten Pakete auch noch 50 Prozent billiger sind als „normale“, überzeugt schließlich alle Löwen.
Williams: „I am on fire!“
Maschmeyer ist begeistert: „Das ist was richtig Gutes.“ Williams versichert: „I am on fire!“ Kofler bescheinigt: „Jeder sagt heute, er sei nachhaltig. Aber das hier ist materialisierte Nachhaltigkeit!“ Obwohl die Firma noch nicht auf dem Markt ist, greifen die Löwen im Rudel an: Team Maschmeyer, Wöhrl und Williams und Team Kofler und Rosberg machen Angebote. 200.000 Euro für 33 Prozent. Den Zuschlag bekommt das Dreiergespann. „Weil wir so jung sind und so viel Hilfe brauchen, waren drei nun mal stärker als zwei“, erklärt Michelle ihre Entscheidung. Kofler sieht seine Niederlage positiv: „Es wird Wettbewerb geben, es wird andere geben, die das auch sehen. Dadurch haben wir eine Bewegung ausgelöst für mehr wieder verwendbare Pakete!“