Shaquille O’Neal: Ein Multitalent, das zur Basketball-Ikone wurde

Shaquille O’Neal: Ein Multitalent, das zur Basketball-Ikone wurde

Man könnte meinen, die 2,16 Meter, die Shaquille O’Neal (50) misst, würden einschüchternd wirken. Doch von Fans wird die lebende Basketball-Legende als liebenswerter Superstar beschrieben. In besten Zeiten bei der US-Profiliga NBA war O’Neal bei den bekanntesten Vereinen tätig, machte Millionen als Basketballer und Werbestar. Über die Jahre brach er Rekorde und bekam zahlreiche Auszeichnungen überreicht. Heute ist Shaquille O’Neal eine Sport-Ikone. Der 15-malige NBA-Allstar, der am 6. März 50 Jahre alt wird, hat sogar Verbindungen zu Deutschland, denn als Kind ging er hierzulande zur Schule.

Er hatte keinen Kontakt zu seinem Vater

O’Neal kam als Shaquille Rashaun O’Neal am 6. März 1972 in Newark im US-Bundesstaat New Jersey zur Welt. Seine Kindheit war nicht immer einfach. Zwar war sein Vater Joe Toney selbst ein begnadeter Basketballspieler in der High School und auf dem College. Doch Toney geriet auf die schiefe Bahn, wurde drogensüchtig und musste sogar ins Gefängnis als O’Neal noch ein Kleinkind war. Nach seiner Entlassung brach der Kontakt zum eigenen Sohn ab. Beide hatten daraufhin jahrzehntelang nichts miteinander zu tun.

Toney willigte schließlich ein, das Sorgerecht auf O’Neals Stiefvater, dem jamaikanischen Soldaten Phillip A. Harrison, zu übertragen. Weil Harrison als Soldat in Deutschland stationiert war, besuchte O’Neal als Teenager für einige Jahre eine Schule in der hessischen Stadt Fulda. Er selbst sagte später in einem Interview mit „Zeit Online“, dass die Zeit in Deutschland für ihn prägend war.

Erst 2016, drei Jahre nach Harrisons Tod, sahen sich Shaquille O’Neal und Joe Toney zum ersten Mal wieder. Damals sagte O’Neal laut der Sport-News-Seite „The Undefeated“ über seinen Vater: „Ich hasse dich nicht. Ich hatte ein gutes Leben. Ich hatte Phil.“

Schon in der Schule brach er Rekorde

Schon früh war klar, dass Shaquille O’Neal als Basketballspieler groß rauskommen kann. Nicht nur, weil das Talent in der Familie lag. Der Nachwuchssportler war zudem bereits mit 13 Jahren 1,98 Meter groß, mit 16 maß er 2,08 Meter. Seine Sportlerkarriere begann nach dem Umzug von Deutschland zurück in die USA 1987 an der Robert G. Cole High School. Schon da wurde er zu einem Star. Er brachte seiner Mannschaft einen 68:1-Sieg ein, gewann die Landesmeisterschaft und schaffte 791 Rebounds in einer Saison – bis heute hält er damit den Landesrekord.

Nach seinem Highschool-Abschluss sorgte er auf der Louisiana State University mit seinem sportlichen Talent für Aufsehen. Während er für das Collegeteam Brown spielte, wurde er zweimal zum All-American-Spieler und zweimal zum Spieler des Jahres gewählt. Zudem bekam er 1991 den Adolph-Rupp-Award, der die besten College-Basketballspieler ehrte, verliehen. Er verließ die Uni vorzeitig, um sich schlussendlich auf seine Karriere bei der Profiliga NBA zu konzentrieren.

Aufstieg in der Profiliga

1992 wurde O’Neal in die NBA berufen. Alles begann bei den Orlando Magics. Bereits nach einem Jahr holte er 28 Rebounds und schaffte 15 Blocks im Spiel gegen die gefeierten New Jersey Nets. Er zählte schon von Beginn an zu den besten Spielern der NBA. 1995 wurde er belohnt, indem er mit den Orlando Magics im NBA-Finale stand, das das Team allerdings verlor.

Eines seiner Karriere-Highlights dürfte jedoch ein Sieg gegen die Chicago Bulls 1995 gewesen sein, deren Star kein geringerer als Michael Jordan (59) war. Trotz seiner Erfolge bei den Orlando Magics, wechselte O’Neal 1996 zu den Los Angeles Lakers. Dort konnte er jedoch erst nach vier Jahren große Erfolge verzeichnen. Innerhalb von nur zwei Jahren holte O’Neal mit den Lakers drei Meistertitel. Er selbst wurde zum wertvollsten Spieler der Final-Serie gewählt – eine Ehre, die zuvor nur Michael Jordan zuteil wurde.

Nachdem die Lakers 2004 im Finale gescheitert waren, wechselte Shaquille O’Neal zu den Miami Heat. Auch dort zeigte er sein Talent und gewann seinen vierten Meistertitel. Die weiteren Jahre verliefen für den Basketballstar jedoch wenig erfolgreich, weshalb er 2008 zu den Phoenix Suns transferiert wurde. Nachdem O’Neal auch 2009 und 2010 die Vereine wechselte und Verletzungen den Sportler zusätzlich schwächten, gab er 2011 seinen Rücktritt aus der Profiliga bekannt.

Shaquile O’Neal: Ein Multitalent

Schon während seiner Zeit als Basketballprofi widmete sich O’Neal auch anderen Beschäftigungen. Er war lange als Rapper tätig – und das nicht nur amateurhaft. Mit dem deutschen Produzenten DJ Tomekk (46) nahm er den Song „How You Like That (Ja, Ja, Ja)“ auf. Sein erstes Album „Shaquille Diesel“, das er 1993 veröffentlichte, wurde sogar ein kommerzieller Erfolg, stieg auf Platz 25 der Albumcharts und wurde mit Platin ausgezeichnet. Insgesamt verkaufte die Platte sich allein in den USA über eine Million mal. Von 1992 bis 1998 brachte er insgesamt vier Alben heraus. Dabei arbeitete er auch mit namhaften Künstlern wie Jay-Z (52) und The Notorious B.I.G. (1972-1997) zusammen.

Und auch als Schauspieler versuchte sich der Sportprofi. 1994 war er im Sportfilm „Blue Chips“ mit Nick Nolte (81) in der Hauptrolle zu sehen. Für den Film „Steel Man“ (1997) beteiligte sich O’Neal mit dem Lied „Men of Steel“ am Soundtrack. Der Streifen selbst war wenig erfolgreich. In der Produktion kostete er rund 16 Millionen Dollar (etwa 14,6 Mio. Euro), spielte schließlich aber nur 1,7 Millionen Dollar (etwa 1,6, Mio. Euro) ein und der Basketballstar wurde für seine Hauptrolle für eine Goldene Himbeere als schlechtester Hauptdarsteller nominiert. O’Neal beließ es künftig bei kleineren Auftritten in bekannten Filmen wie „When in Rome“ (2010), „Jack und Jill“ (2011) und „Kindsköpfe 2“ (2013).

Lebende Legende

Aus dem US-Fernsehen ist der Ex-Basketballprofi auch heute nicht wegzudenken. 2011 wurde er als Experte für den Sender TNT und die NBA verpflichtet. Vor allem aber als Werbegesicht machte der Riese sich einen Namen. In den USA warb er jahrelang für die Körperpflegemarke „Old Spice“ mit skurrilen Werbeclips, die im Internet stets viral gingen. Damit wurde O’Neal zu einem Internetphänomen und bei der jüngeren Generation beliebt. 2015 beteiligte er sich am Roast gegen Justin Bieber (28) beim Sender Comedy Central. Bis heute ist er ein gern gesehener Gast in TV-Shows mit Comedy-Einschlag oder als Experte in Sportsendungen.

Shaquille O’Neal ist einer der erfolgreichsten Basketballspieler der Welt. 2016 wurde er deshalb in die Naismith Memorial Basketball Hall of Fame aufgenommen. Drei Jahre zuvor wurde er von seinem alten Verein, den L.A. Lakers, geehrt, indem sie seine Trikotnummer zurückgezogen haben – mehrere Vereine folgten dem. Die Lakers und die Miami Heat vergeben somit nicht mehr die Nummern 32 und 34.

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