Serie in den 1920ern: Darum zeigt „Eldorado KaDeWe“ moderne Autos

Serie in den 1920ern: Darum zeigt „Eldorado KaDeWe“ moderne Autos

„Eldorado KaDeWe – Jetzt ist unsere Zeit“ erzählt von vier jungen Menschen auf der Suche nach ihrem persönlichen Glück, Liebe, Freiheit und Selbstverwirklichung. Als Kulisse dient das berühmte Luxuskaufhaus „Kaufhaus des Westens“, kurz „KaDeWe“ genannt, im Berlin der 1920er Jahre. Durch die ungewöhnliche Bildgestaltung erreicht Regisseurin in der Miniserie, die am Montagabend im Ersten ab 20:15 Uhr TV-Premiere feierte, eine Aktualität, die vielen Zuschauerinnen und Zuschauern im ersten Moment wie eine Panne vorkommen dürfte.

So zeigten sich Zuschauer auf Twitter dementsprechend irritiert über die modernen Autos, die in den Folgen im Hintergrund zu sehen sind und die es zu der Zeit eigentlich noch nicht gegeben hat. In einem Interview mit der ARD hat Regisseurin und Drehbuchautorin Julia von Heinz (45) erklärt, warum die Serie auch moderne Elemente aufweist.

Berlin damals wie heute

„Durch die Recherche ist mir immer klarer geworden: Diese Stadt war laut, eine tosende Großstadt voller Maschinen und Verkehr. Ich wusste, egal welche Mittel ich kriege, ich werde diese Größe nicht darstellen können. Ich werde immer eine einzige Straße absperren können und die gleichen zehn Autos da immer wieder durchschicken“, sagt Heinz über die Darstellung Berlins in der Serie.

Sie habe sich deshalb überlegt, „dass das heutige Berlin dem damaligen visuell viel näher kommt als alles, was ich historisch ausstatte und herstelle – in seiner Schmutzigkeit, in seiner Dystopie, in seiner Lautheit und Lebendigkeit“. Den Bogen in die Gegenwart zu schlagen, fand die Drehbuchautorin auch thematisch sinnvoll. „Viele Themen, die damals zu Konflikten geführt haben, sind eigentlich heute immer noch ein großes Thema.“ Als Beispiele nennt Heinz Frauenrechte, queere Rechte, eine fragile Demokratie, Wohnungslosigkeit oder Antisemitismus. Das Gegenwartskonzept sei für sie der visuelle Ausdruck dafür, dass „es nichts ist, was hinter uns liegt, sondern in die Gegenwart reinragt“.

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