Was läuft dieses Mal zur Primetime? Himmelschreiender Klamauk oder ein gesellschaftlich wertvoller Beitrag? Diese Frage stellt sich jedes Mal, wenn Joko Winterscheidt (42) und Klaas Heufer-Umlauf (38) 15 Minuten Sendezeit gegen ihren Arbeitgeber ProSieben erspielt haben. Am 1. Dezember lieferten sie aus drei verschiedenen Blickwinkeln knallharte Corona-Realität: die Erlebnisse einer jungen Patientin, die Sorgen des Oberarztes der Intensivstation der Charité – und die Appelle des designierten Bundeskanzlers Olaf Scholz (63).
Die Patientin und der Arzt
Als erstes trat die 23-jährige Luisa ins Rampenlicht. Noch eineinhalb Jahre nachdem sie wegen Corona auf der Intensivstation landete und künstlich beatmet werden musste, habe sie mit den Folgen der Erkrankung zu kämpfen. „Ich war immer so fit und energievoll“, dann konnte sie zwischenzeitlich nicht einmal ohne Hilfsmittel gehen. „Ein junges Mädchen am Rollator.“
Danach betrat Daniel Zickler, Oberarzt der Intensivstation der Charité, die Bühne. Er mahnte, dass die Intensivstationen am Maximum operieren und Patienten gezeichnet fürs Leben seien. „Das steckt keiner weg und das Leben ist danach nicht mehr wie zuvor.“ Er versicherte, dass die Impfung „sicher und gut ist“ und warnte: „Sich nicht impfen zu lassen ist ein russisches Roulettespiel.“
Olaf Scholz tritt aus dem Schatten
Als kurz der Eindruck entstand, Joko und Klaas hätten ihre 15 Minuten falsch kalkuliert und Sendezeit verschenkt, trat noch eine weitere Person ins Scheinwerferlicht. Es handelte sich um den designierten Bundeskanzler Olaf Scholz, der sogleich deutliche Worte fand: „In Deutschland sind zu wenige Menschen geimpft.“
Aus diesem Grund treffe die vierte Welle Deutschland härter als manch anderes Land. „Die Lage ist schwer. Die Lösung liegt auf der Hand“, so Scholz. „Jeder kann und sollte sich impfen lassen.“ Sein Appell an alle Zuschauerinnen und Zuschauer: „Schützt euer Leben und das der anderen.“