Lars Eidinger (45) geht „Tatort“-fremd! Der Schauspieler, der sich bislang drei Mal als unheimlicher Serienkiller Kai Korthals in Kiel mit Kommissar Borowski duelliert hat, schlüpft nun in eine ähnliche Rolle im Murot-Krimi „Murot und das Prinzip Hoffnung“. Dieses Mal ist die Rolle von Eidinger allerdings zunächst nur ein möglicher Verdächtiger von Kommissar Felix Murot (Ulrich Tukur, 64). Lohnt sich das Einschalten am Sonntagabend um 20:15 Uhr im Ersten?
Darum geht’s im „Tatort: Murot und das Prinzip Hoffnung“
Eine Mordserie erschüttert Frankfurt. Drei Männer werden per Genickschuss getötet, zwischen den Opfern gibt es keinerlei Verbindung. Da es sich um zwei „Nicht-Deutsche“ und einen Obdachlosen handelt, vermutet man zunächst einen Täter aus dem rechten Milieu. Aber Kommissar Murot (Tukur) vom LKA Wiesbaden hat einen anderen Verdacht. Er glaubt, dass die beiden ersten Morde nur den Zweck hatten, das Ganze wie eine Mordserie aussehen zu lassen, während es dem Täter in Wahrheit nur um das dritte Opfer ging: Jochen Muthesius.
Der Obdachlose war ein ehemaliger Philosophieprofessor, bei dem auch Murot studiert hat. In einer Zeit, in der Träume von einer besseren Welt und das „Prinzip Hoffnung“ noch lebendig waren. Für Muthesius lief es anders. Nach einer Familientragödie lebte er seit Jahren auf der Straße. Und doch besaß er noch immer eine Villa in Kronberg und ein erhebliches Privatvermögen. So geraten die drei Kinder des Toten in den Fokus der Ermittlungen: Paul (Eidinger), ein exzentrischer Alleinunterhalter. Inga (Karoline Eichhorn, 56), eine Psychotherapeutin. Und Laura (Friederike Ott, 38), die mit dem Geld ihres Vaters eine Stiftung für Bedürftige gründete.
Während Murots Assistentin Wächter (Barbara Philipp, 56) mehr und mehr der Überzeugung ist, dass sich Murot verrennt, taucht ein neuer Verdächtiger auf: Jürgen von Mierendorff (Christian Friedel, 42), Nachbarssohn und Freund der Familie Muthesius, nun aber der rechten Szene zugehörig. Als Murot erkennt, dass mehrere der Verdächtigen miteinander im Bunde sind und er nur dann eine Chance hat, wenn er sie gegeneinander ausspielt, geht er in die Offensive: Um sie aus der Reserve zu locken, fordert er sie auf, ihn zu töten …
Lohnt sich das Einschalten?
Nicht unbedingt, leider. Selbst echte Murot-Fans werden teils mit dem Kopf schütteln. Dieser „Tatort“ wirft am Ende mehr Fragen auf, als dass er sie löst. Zu verworren und unrealistisch kommt der Plot daher. Der in Teilen als Kammerspiel angelegte Krimi hat dabei vor allem aufgrund der starken Besetzung mit Lars Eidinger und Ulrich Tukur eine echte Chance vertan. Die Chemie mag bei „Murot und das Prinzip Hoffnung“ aber nie so wirklich überspringen. Das hat mit Eidinger und Axel Milberg (65) in Kiel deutlich besser funktioniert…