Am 12. November startet die zweite Staffel der erfolgreichen Comedy-Serie „Der Beischläfer“ (seit 2020) bei Amazon Prime Video. Richterin Dr. Julia Kellermann (Lisa Bitter, 37) sorgt am Amtsgericht für Gerechtigkeit, während der Schöffe Charlie Menzinger (Markus Stoll, 42) zuallererst dafür sorgen muss, dass ihre Versetzung in die fiktive Stadt Wamperschwang in der bayerischen Provinz rückgängig gemacht wird, damit sie wieder zusammenarbeiten können.
Im Interview mit spot on news erzählt Lisa Bitter unter anderem, was die Zuschauerinnen und Zuschauer aus Staffel eins der Serie „Beischläfer“ wissen sollten und ob Schauspieler Markus Stoll (42) am Set so grantig ist, wie seine Kunstfigur Harry G. Außerdem gibt sie schon mal einen kleinen Ausblick auf den kommenden „Tatort“. Nicht weniger unheimlich sind ihre Informationen zu dem KI-Herzensprojekt.
Was sollten die Zuschauer aus der ersten „Beischläfer“-Staffel wissen?
Lisa Bitter: Frau Dr. Julia Kellermann ist die Berufsrichterin, Charlie Menzinger ihr schwer erziehbarer Schöffe. Dass es ordentlich knistert, kriegen die zwei erstmal nicht mit, deshalb mein dringender Rat: Staffel zwei ansehen!
Was macht den Charme der Serie aus?
Bitter: Die Serie ist geprägt von einem sehr liebevollen Blick auf München und die bayrische Lebensart – zotige Sprüche und derbe Scherze dürfen da natürlich nicht fehlen. Gleichzeitig ist eine feine komödiantische Serie entstanden. Diese Mischung hat das Publikum wohl am meisten begeistert.
Was mögen Sie an Ihrer Rolle besonders gern?
Bitter: Ich mag die vermeintliche Geradlinigkeit ihres Charakters. Ihre Weltsicht besteht aus juristisch fundierten Gesetzesvorlagen. Durch die Begegnung mit Charlie wird diese Ordnung schön durchgeschüttelt. Das zu spielen, macht irre Spaß.
Wie gefällt Ihnen das Styling Ihrer Rolle?
Bitter: Ich habe mich auf jeden Drehtag in Richterrobe gefreut. Ich mag Berufskleidung. Als Schauspielerin gibt mir das eine zusätzliche Ebene, denn auch im wirklichen Leben fungiert zum Beispiel eine Robe wie ein Kostüm, es ist verknüpft mit einer Funktion, mit einer gewissen Ausstrahlung. Damit spielerisch umzugehen, hat mir großen Spaß gemacht.
Wie ist es hinter den Kulissen mit Markus Stoll? Grantelt er da auch so wie als Harry G?
Bitter: Mit meinem Kollegen Markus Stoll zu arbeiten, bedeutet auch hinter den Kulissen eine Menge zu lachen zu haben. Von „granteln“ kann da nicht die Rede sein. Wir genießen es beide, miteinander zu spielen und kabbeln uns auch zwischen den Takes.
Die zweite Staffel beginnt damit, dass Sie als Richterin auf dem Land in Wamperschwang gelandet sind. Wo leben und/oder arbeiten Sie lieber, in der Stadt oder auf dem Land?
Bitter: Ich finde eine gute Mischung ideal. Was ich am Stadtleben genieße und auch brauche, ist das kulturelle Angebot. Gerade jetzt, nach der Pandemie mit ihren Lockdowns, freue ich mich auf Kino, Theater, Ausstellungen und Konzerte – ich habe große Sehnsucht nach diesen Dingen. Gleichzeitig bin ich sehr glücklich über die Nähe zum Alpenvorland und zum Gebirge. Ich wandere leidenschaftlich gerne und brauche die Ruhe am Berg, um zu mir zu kommen und abzuschalten.
„Des Urteil gegen den Zipfizoaga-Willi war einwandfrei“, heißt es in Folge eins der neuen Staffel über einen Exhibitionisten – Sie sind in Erlangen geboren. Bereiten Ihnen bayerische Sätze wie dieser im Drehbuch Schwierigkeiten?
Bitter: Ein richtig „gschertes Bayrisch“ macht mir keine Probleme. Ich finde Dialekte sehr interessant, man erfährt sehr viel über den jeweiligen Menschenschlag, wenn man genau zuhört. Bayrisch ist herzlich und derb – für mich eine gelungene Mischung.
Julia Kellermanns Ex-Freund Nico von Bloom (Jens Atzorn) taucht in dieser Staffel plötzlich wieder auf. Er will sich geändert haben und möchte die Beziehung wiederbeleben. Glauben Sie daran, dass Menschen sich grundlegend ändern können?
Bitter: Ich glaube schon daran, dass man an sich arbeiten und Verhaltensweisen ändern kann. Das bedeutet klare Entscheidungen zu treffen und konsequent zu sein, was sicherlich nicht immer einfach ist. Wir verändern uns ohnehin permanent, durch äußere und innere Faktoren. Daher halte ich es für wichtig, den eigenen Werte-Kanon immer wieder mit wachem Auge zu überprüfen und gegebenenfalls anzugleichen. Grundsätzlich bin ich optimistisch.
Wird es eine Staffel drei geben? Gäbe es genug Ideen?
Bitter: Ideen gibt es genug. Die Figuren der Serie sind sehr beweglich und alles andere als auserzählt. Eine dritte Staffel würde uns allen Freude machen.
Ebenfalls nicht auserzählt ist Ihre Rolle im Ludwigshafener „Tatort“-Team, dem Sie seit 2014 angehören. Wann dürfen Ihre Fans denn mit dem nächsten Krimi im Ersten rechnen und was können Sie schon zum Inhalt verraten?
Bitter: Unser nächster „Tatort“ wird voraussichtlich im Frühjahr 2022 laufen, einen genauen Sendetermin gibt es aber noch nicht. Ich bin sehr gespannt auf den Film, es wird ein zappendusterer Thriller. Ein sehr brutaler Mord muss aufgeklärt werden, Lena Odenthal [Ulrike Folkerts, Red.] und Johanna Stern [Lisa Bitter] läuft die Zeit weg, um einen zweiten Mord zu verhindern… Nichts für nervenschwache Zuschauer, soviel kann ich verraten!