Vor 30 Jahren, am 30. Oktober 1993, flimmert der erste Film der „Rosamunde Pilcher“-Reihe (ZDF) über die Bildschirme. Das Drehbuch zu „Stürmische Begegnung“ mit Sophie von Kessel (54) in der Hauptrolle beruhte auf dem gleichnamigen Roman der britischen Schriftstellerin Rosamunde Pilcher (1924-2019). Gedreht wurde damals auf Ibiza, in London und in Cornwall, dem südwestlichsten Landesteil der Vereinigten Königreiches.
„Extremfan“ Horst Lichter wünscht sich „Minimum [weitere] 30 Jahre“
Häufig in eben diese malerische Küstenlandschaft eingebettet, entstanden bisher 170 Filme rund um Liebe, Liebeskummer, Tod, Trauer und jede Menge zwischenmenschlicher Verwicklungen. Der jüngste Film, „Rosamunde Pilcher: Schlagzeile Liebe“, wird am heutigen Sonntagabend (24.9., 20:15 Uhr) ausgestrahlt. Er entstand nach der Kurzgeschichte „Man with a future“. Unter anderem wird Horst Lichter (61) darin als Butler zu sehen sein. „Ich wünsche dem Pilcher-Filmteam und allen, die an dem ZDF-Format mitarbeiten dürfen, zum 30-Jährigen alles, was man Gutes und herzlich wünschen kann“, wird der Moderator, Autor und frühere Fernsehkoch in einem Grußwort zitiert.
Weiter schwärmt er: „Und auf dass es wirklich, und das meine ich so, Minimum 30 Jahre weitergeht. Mir würde wirklich etwas in der deutschen Fernsehlandschaft fehlen, wenn es auf einmal keine ‚Rosamunde Pilcher‘-Filme mehr geben würde. Die gehören einfach dazu.“ Genau das, was Kritiker der Reihe stets bemängelten, nennt Lichter als die großen Pluspunkte: „Ein bisschen Normalität, ein bisschen Schmalz, ein bisschen zu schön, um wahr zu sein. Aber trotzdem tut das der Seele gut. Es gratuliert Euer Extremfan: Horst Lichter“, so der beliebte und preisgekrönte „Bares für Rares“-Moderator (seit 2013).
Rosamunde Pilcher stammt aus Cornwall
Schriftstellerin Rosamunde Pilcher kam am 22. September 1924 als Rosamunde Scott in Lelant, Cornwall, zur Welt. Mit dem Schreiben begann sie bereits als Schülerin. Ihr Schulabschluss fiel in die Zeit des Zweiten Weltkrieges und so war sie ab 1942 erst im freiwilligen Dienst beim „Women’s Royal Navy Service“ tätig, dann als Sekretärin im Außenministerium des Vereinigten Königreichs. Ab 1943 arbeitete sie in Indien, das Kriegsende erlebte sie auf Sri Lanka. Während jener Kriegsjahre in Südasien veröffentlichte Rosamunde Pilcher ihre erste Kurzgeschichte in der Zeitschrift „Woman and Home“.
Nach dem Krieg kehrte sie nach Cornwall zurück. Dort lernte sie den schottischen Textilunternehmer Graham Pilcher (1916-2009) kennen. Die beiden heirateten 1946, zogen in ein Dorf in seiner Heimat und bekamen vier Kinder.
Rosamunde Pilcher schrieb weiter – bis 1965 teils unter dem Pseudonym Jane Fraser – und feierte mit ihrer ersten Familiensaga „The Shell Seekers“ (1987), der ab 1990 als „Die Muschelsucher“ auch auf Deutsch zu lesen war, ihren internationalen Durchbruch. Der Rest ist Literatur- und Fernsehgeschichte.
Bereits 1994 bekam sie den B.Z.-Kulturpreis „Berliner Bär“, 1996 folgte der DIVA-Award und 1997 ein Bambi. Im Jahr 2000 zog sich Rosamunde Pilcher aus der Schriftstellerei zurück. Zwei Jahre später, bei den Neujahrsehrungen 2002, wurde „die Grande Dame des Liebesromans“ für ihre Verdienste um die Literatur zum „Officer of the Order of the British Empire“ (OBE) ernannt.
Die Erfolgsautorin starb am 6. Februar 2019 im Alter von 94 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls, wie ihr Sohn, Schriftsteller Robin Pilcher (73), damals bekannt gab.
(ili/spot)
Bild: Rosamunde Pilcher (l.) schrieb die Romanvorlagen für die erfolgreiche ZDF-Filmreihe, in deren erster Ausgabe Sophie von Kessel zu sehen war und Horst Lichter in der Jubiläumsausgabe. / Quelle: [M] ZDF/Jon Ailes / ZDF/Jon Ailes / ZDF/David Farrwell