Ihr aktueller Fall „Die Rache an der Welt“ ist für die Schauspielerin Maria Furtwängler (56) ein doppeltes Jubiläum: Insgesamt schlüpft sie zum 30. Mal in ihre Paraderolle der Kommissarin Charlotte Lindholm. Außerdem feiert ihr Debütfilm „Lastrumer Mischung“ im Jahr 2022 20-jähriges Jubiläum. Höchste Zeit, sich ihre bisherigen Filme noch einmal zu Gemüte zu führen. Was war ihr erfolgreichster Film? Wann wurde es richtig erotisch? Und wie geht es mit der Rolle weiter?
Charlotte Lindholms erster Fall
Zum ersten Mal trat Maria Furtwängler in ihrer Paraderolle als Charlotte Lindholm am 7. April 2002 auf den Plan. Damals ermittelte sie im Fall „Lastrumer Mischung“. Ein Mann wurde vergiftet und eine verschworene Dorfgemeinschaft hatte schnell den vermeintlich Schuldigen gefunden: seine Philippinische Frau Maria. Lindholm behielt jedoch den Überblick, ermittelte schlussendlich den wahren Mörder und überzeugte damals von der ersten Sekunde an die Zuschauer.
Charlotte Lindholms bester Fall
Der beste Fall sind genau genommen sogar zwei Fälle. Im Jahr 2006 und 2007 wurde Maria Furtwängler für ihre Darstellung der Charlotte Lindholm nicht nur über den Klee von den allermeisten Kritikern gelobt, sondern auch mit dem wohl wichtigsten Preis der deutschen TV-Landschaft ausgezeichnet: Für ihre Darbietungen in den beiden „Tatort“-Filmen „Pauline“ und „Das namenlose Mädchen“ bekam sie den Deutschen Fernsehpreis überreicht.
Charlotte Lindholms populärster Fall
Die „Tatort“-Ausgaben mit Charlotte Lindholm gelten nach den Münster-Folgen als absolute Quotengaranten. Regelmäßig schalten mehr als neun Millionen Menschen ein, wenn die Ermittlerin ihren Dienst aufnimmt. Ihr bislang erfolgreichster Auftritt legte Furtwängler im Film „Das goldene Band“ mit 11,02 Millionen Zuschauer aufs Parkett. Die im Dezember 2012 ausgestrahlte Episode war der zweite Teil einer Doppelfolge. Der dazugehörige erste Film „Wegwerfmädchen“ lockte eine Woche zuvor 10,67 Millionen Menschen vor die TV-Geräte – Platz zwei im Lindholm-Ranking.
Charlotte Lindholms außergewöhnlichster Fall
2016 wurde Maria Furtwängler eine besondere Ehre zu Teil. An der Seite ihres Kieler Kollegen Axel Milberg in seiner Rolle des kauzigen Kommissars Klaus Borowski durfte die Schauspielerin die Hauptrolle der Crossover-Folge zur 1000. „Tatort“-Folge übernehmen. In der Jubiläumsepisode „Taxi nach Leipzig“ (betitelt nach dem ersten „Tatort“ aus dem Jahr 1970) traten auch die ehemaligen Kommissare Hans Peter Hallwachs, Günter Lamprecht und Karin Anselm in ihren alten Rollen als pensionierte Ermittler auf.
Charlotte Lindholms kontroversester Fall
Charlotte Lindholm schaffte es in den illustren Kreis der sogenannten Giftschrank-Folgen. Diese Episoden werden nicht mehr wiederholt, nachdem sie eine Kontroverse auslösten. Der Fall „Wem Ehre gebührt“ vom 23. Dezember 2007 ist so einer. In dem Film wird eine Familie alevitischen Glaubens als inzestuös dargestellt. Nachdem wenige Tage nach Erstausstrahlung rund 300 Aleviten vor dem ARD-Hauptstadtstudio in Berlin demonstrierten, gingen in Köln am 30. Dezember 30.000 Menschen gegen den Film auf die Straße. Sogar der damalige Bundesaußenminister und heutige Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (66, SPD) meldete sich mit mahnenden Worten: „Drehbuchautoren und Künstler müssen wissen: Gegenüber religiösen Gefühlen der Menschen, egal um welchen Glauben es sich handelt, sind Respekt, Umsicht und Behutsamkeit geboten.“
Charlotte Lindholms krassester Fall
Am 5. November 2017 wurde der Film „Der Fall Holdt“ ausgestrahlt – eine Zäsur in der Karriere von Charlotte Lindholm. Die Ermittlerin versteift sich in einem Entführungsfall auf den Ehemann als Täter und späteren Mörder seiner Ehefrau. Ein vermeintlicher Beweis stellt sich aber im Nachhinein als falsch heraus. Lindholm setzt den Verdächtigen in einem Verhör massiv unter Druck, dass dieser mental zusammenbricht. Wenig später erhängt er sich in seiner Zelle. Offiziell konnte der Fall nie aufgeklärt werden, Lindholm wird anschließend von Hannover in die vermeintliche Provinz Göttingen strafversetzt.
Charlotte Lindholms erotischster Fall
Charlotte Lindholm und die Männer – immer wieder wird auch das Liebesleben der Ermittlerin thematisiert. Die geschiedene Powerfrau hat aber bis heute nicht den richtigen Kerl an ihrer Seite gefunden. Über eine längere Phase dacht man, sie sei angekommen: Mit dem Journalisten Jan, gespielt von Benjamin Sadler, hatte sie eine über mehrere Folgen andauernde Beziehung. Zum ersten Mal zur Sache ging es in der Episode „Schwarze Tiger, weiße Löwen“ im Dezember 2011. Furtwängler sprach damals in einem Interview mit der „Bild“-Zeitung, dass sie sich bei den Dreharbeiten der Fantasie hingab „den sensationellsten Sex meines Lebens“ zu haben.
Charlotte Lindholms reichweitenschwächster Fall
Am zweiten Weihnachtsfeiertag 2021 hatte Charlotte Lindholm einen schweren Stand. Ihr „Tatort: Alles kommt zurück“, mit Udo Lindenberg in einer Gastrolle, musste sich gegen eine „Traumschiff“-Ausgabe behaupten. Das schaffte der bis „Die Rache an der Welt“ letzte Furtwängler-„Tatort“ und erzielte einen höheren Marktanteil als die Konkurrenz. Schlussendlich blieben dennoch nur 6,72 Millionen Zuschauer übrig. Bis dato der schwächste Wert für einen Krimi mit Charlotte Lindholm – zumindest in absoluten Zahlen.
Charlotte Lindholms nächster Fall
Nach dem „Tatort“ ist vor dem „Tatort“. Das gilt auch für Maria Furtwängler bzw. Charlotte Lindholm. Ein neuer Fall ist bereits in der Pipeline. Der unter dem Arbeitstitel „Die dunkle Seite der Liebe“ laufende Krimi aus Göttingen stammt ausgerechnet aus der Feder von Drehbuchautor Stefan Dähnert. Dähnert zeichnete auch für die hochgelobte und erfolgreiche Doppelfolge „Wegwerfmädchen“/“Das goldene Band“ verantwortlich. Laut Medienberichten soll im November 2022 Drehbeginn sein, eine Ausstrahlung sei für die zweite Jahreshälfte 2023 eingeplant.